A B C D E F G
H I J K L M N
O P Q R S T U
V W X Y Z

A

A.P.

Artist's Proof, Probeabzug für den Künstler zur Erteilung des "Bon à tirer" (Gut zum Druck).

Abstrakte Kunst

Bezeichnung für die von der gegenständlichen Darstellung losgelöste Malerei und Plastik, die sich ab etwa 1910 in immer neuen Stilvariationen über die ganze westliche und Teile der östlichen Welt verbreitete. Als Begründer der abstrakten Kunst gilt der 1866 geborene russische Maler Wassily Kandinsky. Weitere bedeutende Künstler der abstrakten Kunst sind K.S. Malewitsch, Piet Mondrian u.a.

Ätzgrund

Name für den säurefesten Überzug der Radierplatte, in den der Künstler seine Motive einritzt.

Afrika

Sammelbegriff für die künstlerischen Kreationen der Stämme und Volksgruppen Schwarzafrikas. Tief in religiöser und mythischer Tradition verwurzelt sind die afrikanischen Ahnenskulpturen, Zauberfiguren und Masken.

Das Volk der Ashanti (heute Ghana) entwickelte durch seinen Goldreichtum eine bedeutende Goldschmiedekunst. Bekannt sind auch die Holzschnitzereien der Ashanti-Künstler (Mutter-Kind-Figuren, Fruchtbarkeitspuppen).

Benin, (heute Nigeria) wurde Jahrhunderte lang von mächtigen Königen, Oba genannt, regiert. Die Oba waren absolute Herrscher, denen man göttliche Abstammung nachsagte. Ihr Gedächtnis zu bewahren, lag in der Verantwortung des jeweiligen Thronfolgers. Grosse Bronze-Altäre und imposante Kopfskulpturen wurden zum mahnenden Erbe der folgenden Generationen. Die hervorragend gearbeiteten, im Wachsausschmelzverfahren gegossenen Bronzeköpfe - die ältesten stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert - sind herausragende Zeugnisse afrikanischer Kunst.

Ähnlich berühmt sind die bis zu 60 kg schweren Schultermasken der Baga im westafrikanischen Guinea sowie die aus dem 10. bis 13. Jahrhundert stammenden Terrakottaköpfe der Yoruba in Ife (Nigeria).

Als Berber bezeichnet man die in Nordwestafrika lebenden Stämme der Kabylen, Guanchen und Tuareg. Die Kunst der Berber ist gekennzeichnet durch Abstraktion und spontane Kreativität. Die besondere Vitalität der Berberkunst zeigt sich im Einverleiben moderner Kunstströmungen.

Bei der Herstellung von Schmuck werden die abstrakt-geometrischen Motive als Einzelstücke gefertigt und zu langen Kettenreihen verbunden. Besonders begehrt und attraktiv sind die Schmuckkreationen aus Silber.

Ägypten

Frühzeit und Altes Reich (3000-2160 v. Chr.)
Schon in der Frühzeit, um 3000 v. Chr., fand die ägyptische Kunst ihren eigenen Stil. Regeln für die Darstellung wurden festgelegt, die 3000 Jahre Bestand hatten. Schrift und Bild waren eine Einheit. Den Beginn des Alten Reiches, um 2600 v. Chr., kennzeichnet die Stufenpyramide des Djoser in Sakkara, das erste Königsgrab in Pyramidenform, eine 545 x 280 Meter grosse, ganz aus Stein errichtete Plastik. Relief und Malerei dienten zur damaligen Zeit fast ausschliesslich dem Fortleben des Menschen im Jenseits.

Zwischenzeit und Mittleres Reich (2155-1650 v. Chr.)
Eine neue Kunst, die an die an Höhepunkten reiche Kunst im Alten Reich anknüpfte, entstand nach der Wiedervereinigung des Landes unter König Mentuhotep I. um 2040 v. Chr. Ihren Höhepunkt erreichte die Kunst dieser Epoche mit den Königsbildnissen der späten 12. Dynastie mit Sesostris II. und Amenemhet III. Während der 13. Dynastie und der darauf folgenden Fremdherrschaft durch asiatische Invasoren (Hyksoszeit) ging die monumentale Kunst zurück. Kleinskulpturen wie Nilpferde und glasierte Tierfiguren aus gebranntem Ton verkörperten die Hoffnung auf Regeneration im Jenseits. Bevorzugte Grabbeigabe war der Skarabäus, vielfach mit dem Namen des Verstorbenen geschmückt, dessen Weiterleben nach dem Tode er sichern sollte.

Neues Reich (1550-1070 v. Chr.)
Auf die Vertreibung der "Hyksos" folgte eine Erneuerung des geistlichen Lebens und der bildenden Kunst. Der Tempel des Amun in Karnak und eindrucksvolle Sphinx-Alleen wurden gebaut. Mit dem Terrassentempel der Hadschepsut begann der Bau einer Reihe königlicher Totentempel auf dem Westufer des Nils bei Theben. Mit Beginn der Amarna-Zeit und der Herrschaft des Echnaton (Amenophis IV.) kehrte man von den Kolossalstatuen wieder zurück zu "menschlicheren" Massstäben. Der König wurde nicht mehr in seiner erhabenen Göttlichkeit, sondern im Kreis seiner Familie mit dem Symbol der Strahlensonne dargestellt. Durch die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun und die darin enthaltenen Schätze erhielten wir einen tiefen Einblick in Kunst, Kultur und den Alltag eines ägyptischen Pharao der 18. Dynastie.

Unter den nachfolgenden Königen Sethos I. und Ramses II. erlebte Ägypten mit dem grossen Säulensaal von Karnak, dem Felsentempel von Abu Simbel u.a. eine Bautätigkeit, die keine weitere Steigerung mehr zuliess. In der Plastik wurde der Stein durch Metall ersetzt. Die Grossbronzen der 22. Dynastie leiteten schliesslich zur Fülle der Götter- und Tierbronzen der Spätzeit über.

Spätzeit (712-332 v. Chr.)
In der Spätzeit der altägyptischen Geschichte steigerte sich die Tendenz, ältere Kunstwerke so nachzuahmen, dass es noch heute schwer fällt, zwischen einem Original z.B. des Mittleren Reiches und einer späteren "Wiederholung" des Werkes zu unterscheiden. Den Weg zurück zu den Ursprüngen suchte man auch in den vielräumigen Grabpalästen, die während der 26. Dynastie in Theben entstanden. Hier wurden der Nachwelt noch einmal alle bedeutenden religiösen Schriften der Vergangenheit überliefert.

Griechische / Römische Zeit (332 v. Chr. - 395 n. Chr.)
Als es Alexander dem Grossen 332 v. Chr. gelang, die Perser aus Ägypten zu vertreiben, wurde er als Befreier gefeiert und in Memphis zum König gekrönt. Nach Alexanders Tod 323 v. Chr. zerfiel das Reich durch andauernde Nachfolgestreitigkeiten, bis sich schliesslich Alexanders General Ptolomäos im Jahre 305 die Herrschaft über Ägypten sicherte und eine Dynastie gründete, die 300 Jahre an der Macht blieb.

Mit der Ermordung ihres Bruders Ptolomäos XIII. im Jahre 48/47 v. Chr. übernahm Kleopatra VII. die alleinige Regierungsmacht. Der römische Feldherr Julius Caesar, der vergeblich versucht hatte, zwischen Kleopatra und ihrem Bruder zu vermitteln, geriet schliesslich selbst in Bedrängnis und sah sich gezwungen, die bei Alexandria vor Anker liegende ägyptische Flotte in Brand zu setzen. Kleopatra gebar Caesar einen Sohn, dessen Thronansprüche sie zu sichern suchte. Nach Caesars Tod verband sie sich mit Markus Antonius, dessen Siege Ägypten ein letztes Mal die Herrschaft über den vorderen Orient einbrachten. Die Auseinandersetzungen mit Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, endeten 31 n. Chr. mit einer Niederlage für Markus Antonius. Er ging zu Kleopatra zurück und wählte gemeinsam mit ihr den Freitod. So wurde Ägypten eine Provinz Roms.

Akkader

Um 2340 v. Chr. unterwarf der aus der alten Stadt Kisch südlich von Bagdad stammende König Sargon die im fruchtbaren Land zwischen Euphrat und Tigris ansässigen Sumer. Akkade wurde zur Hauptstadt Mesopotamiens. Die erweiterten ihr Reich vom südwestiranischen Raum durch Armenien bis zum Schwarzen Meer. Ihre Führer schwangen sich zu Weltenherrschern und Gottkönigen auf. Dieser Herrschaftsanspruch zeigte sich auch in der Kunst. Hauptgegenstand war der königliche Triumph, der auf Bildbändern oder Stelen dargestellt wurde. Auch schuf man lebensgrosse Standbilder der Herrscher in Kupfer oder Bronze, die sich durch grosse Detailtreue auszeichneten.

Alabaster

Marmorähnlicher, leicht zu bearbeitender Stein für Skulpturen, Vasen, usw. Schon im Alten Ägypten gebräuchlich.

Algrafie

Flachdruckverfahren, bei dem Aluminiumplatten statt Lithografiesteine verwendet werden. Das Verfahren wurde am Ende des 19. Jahrhunderts erfunden.

Alu-Dibond

Diese Präsentationsform kommt aus der Welt der Profi-Fotografen und Ausstellungsmacher. Auch immer mehr Künstler schaffen Werke für diesen Träger aus Aluminium im Hightech-Verbund. Die metallische Oberfläche geht eine Synthese mit den Farben ein. Weisse Bildstellen schimmern matt-metallisch, je nach Lichtquelle. Sie lassen das Bild edel und puristisch wirken. Dank des direkten Farbenpigmentauftrags werden Details präzise dargestellt. Alu-Dibond ist langlebig und widerstandsfähig.

Amerikanischer Realismus

Siehe Realismus.

Aquagravur

Die Aquagravur ist ein drucktechnisches Verfahren, das es dem Künstler erlaubt, seinem grafischen Werk eine dreidimensionale Struktur zu verleihen: Eine vom Künstler gestaltete Giessform wird in eine Wanne mit dickflüssiger Zellstoffmasse gelegt, die dann im Verlaufe mehrerer Tage und unter hohem Druck entwässert und getrocknet wird. Das Ergebnis ist ein Zellstoffblatt, das bis in feinste Strukturen die Form der Vorlage angenommen hat. Aquagravuren werden häufig Blatt für Blatt weiter veredelt. Auf diese Weise stellen sie gleich in doppelter Hinsicht Unikate dar: Nicht erst die abschliessende Bearbeitung, schon die "Leinwand" des Künstlers selbst ist ein exklusives Einzelstück.

Aquarelle

Malerei mit lasierenden Wasserfarben, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen und tieferliegende Schichten sowie Malgrund durchschimmern lassen.

Oftmals wird der Grund ausgelassen. Dies trägt wesentlich zur Wirkung des Werkes bei. Die Aquarellmalerei erfordert einen gekonnten Umgang mit der Farbe, da diese schnell trocknet und Korrekturen kaum möglich sind.

Art Déco

Art Déco ist die Bezeichnung für die dem Jugendstil verwandte kunstgewerbliche Stilrichtung der Jahre von 1920 bis 1940.

Es war der Versuch, den spektakulären Glanz der Vorkriegszeit zu erhalten. Einen Höhepunkt bildete 1925 die "Exposition internationale des Arts décoratifs" in Paris. Gerade vertikale und horizontale Linien sowie dezente Farben dominierten. Es wurde bewusst mit industriell hergestellten Materialien gearbeitet.

Im Kern bedeutete Art Déco eine Stilisierung des Designs mit der Notwendigkeit, schon in der Entwurfsphase Funktionalität mit ästhetischer Qualität zu verbinden.

Art Watch

Bezeichnung für Armbanduhren, die von Künstlern entworfen, bzw. mit Künstler-Motiven gestaltet wurden. Berühmte Art Watch-Editionen von Künstlern wie Viktor Vasarely, Andora, Friedensreich Hundertwasser u.a., die von ars mundi angeboten wurden, waren innerhalb kurzer Zeit nach Erscheinen vergriffen und sind heute in Sammlerkreisen sehr gesucht.

Assyrien

Die assyrische Kunst ist die Kunst des im 2. Jahrtausend v. Chr. mächtigen assyrischen Reiches im Vorderen Orient.

Bereits in altassyrischer Zeit war die Vorliebe der Könige erkennbar, neue Residenzstädte zu erbauen oder bestehende umzubauen und dabei Reich ähnliche Architektur- und Schmuckformen zu verwenden. Die Bildhauerkunst stellte Götter, Könige und hohe Beamte dar. Reliefs und Wandbilder zeigten den Herrscher im Kampf, auf der Jagd und bei Kulthandlungen. Ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. waren Obelisken beliebte Träger von Reliefs.

In der Kleinkunst erreichten Elfenbeinarbeiten einen hohen Standard. In der Stempelkunst gewannen Siegel und Rollsiegel zunehmende Bedeutung. Sie waren meist aus Glas, Obsidian oder Fayence gefertigt.

Ätzgrund Name für den säurefesten Überzug der Radierplatte, in den der Künstler seine Motive einritzt.

Siehe auch
Radierung
Auflage / Limitierung

Anzahl der Abzüge, Abgüsse oder vom Künstler hergestellten Objekte eines Kunstwerkes, wie z.B. einer Druckgrafik, einer Fotografie oder eines Multiples. Höhe und Aufteilung werden vom Künstler, dem Verleger, aber auch vom technischen Verfahren bestimmt. Ausserhalb der Auflage werden in der Regel eine Anzahl E.A.-Exemplare (Epreuves d'Artiste = Exemplare für den Künstler; in Deutschland "Erstabzug" genannt) bzw. H.C.-Exemplare für den Verleger (H.C. = Hors Commerce. Ausserhalb des Handels) hergestellt. Die Auflage wird vom Künstler mit arabischen, die E.A.-Exemplare meist mit römischen Zahlen nummeriert und handsigniert. Nach dem Druck der Auflage werden die Platten für weitere Drucke unbrauchbar gemacht. Bei Skulpturen wird das Original-Wachsmodell in der Regel zerstört.

Die strikte Auflagenbegrenzung bzw. -kontrolle ist ein wichtiger und wertbestimmender Faktor einer limitierten Kunstedition.

Azteken

Indianervolk, das zu Beginn des 2. Jahrtausends n. Chr. in das zentrale Hochland von Mexiko eindrang und im Jahr 1325 die Stadt Tenochtitlán gründete. Durch Diplomatie, Bündnisse und Handel breiteten sie ihr Herrschaftsgebiet immer weiter es. Es reichte vom Atlantischen Ozean bis nach Südmexiko und Guatemala.

Typisch für die Kunst der Azteken sind monumentale Steinskulpturen, von denen aber nur noch wenige erhalten sind. Berühmt ist der 25 Tonnen schwere Kalenderstein, Durchmesser 3,60 Meter, mit der Darstellung der Weltalter und des Erdgottes Tlaltecutli.

Die Azteken waren auch Meister in der Herstellung von Masken und Schilden aus Türkis, Perlmut, Jett und Muschelschale.

B

Babylonien / Sumer

Ruinenstadt in Mesopotamien, am Euphrat. Sie wurde erstmals gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. erwähnt. Anfang des 2. Jahrtausends begann der Aufschwung der Stadt zur Hauptstadt von Babylonien und zum kulturellen Zentrum der gesamten vorderasiatischen Welt. Ihre um 1700 v. Chr. von Hammurapi begründete Vormachtstellung beruht auf der Bedeutung des Gottes Marduk, der im gesamten vorderasiatischen Raum verehrt wurde. Ihre grösste Blüte erlebte die Stadt unter Nabopolassar (626-605 v. Chr.) und Nabukadnezar II. (605-562 v. Chr.)

Die babylonische Kunst ist nur in wenigen Werken belegt. Erhalten geblieben sind Reliefs in Basalt und Marmor, sowie diverse Rollsiegel. Der Löwe von der Prozessionsstrasse am Ischtartor in Babylon befindet sich heute im Louvre in Paris.

Barock / Rokoko

Epochenbegriff für die Kunst des 17. Jahrhunderts. Der um 1600 von Rom ausgehende Kunststil des Barock durchdrang innerhalb kürzester Zeit die bildende Kunst, Literatur und Musik in fast ganz Europa und reichte in den bildenden Künsten bis etwa 1770. Die letzte Phase wird im allgemeinen durch das Rokoko gekennzeichnet.

Als charakteristische Merkmale können genannt werden: Die schwellende Bewegung aller Formen, die Aufhebung der Grenzen zwischen Architektur, Malerei und Plastik, die zu dem für die Epoche typischen Gesamtkunstwerk führte, und vor allem auch der gezielte Umgang mit der Lichtführung, die zu einer wichtigen künstlerischen Komponente wurde. Die Unterordnung der Teile unter das Ganze bewirkte die Entstehung eines einheitlichen und zugleich dynamischen Raumes, der in den prächtigen Bauten dieser Zeit voll zur Geltung kommt.

Die Barockkunst mit ihrem Hang zu Grösse, Prachtentfaltung und rauschender Fülle zeigt deutlich den Wunsch zur Repräsentation, der ein Anliegen der weltlichen und kirchlichen - vor allem der durch die Gegenreformation gestärkten katholischen - Auftraggeber dieser Zeit war. In der Malerei zeigen sich vor allem in der Altar- und Deckenmalerei, der Historie und dem Porträt die für den Barock charakteristischen Merkmale.

Als typische Repräsentanten gelten u.a. Künstler wie Anthonis van Dyck oder Peter Paul Rubens sowie Gian Lorenzo Bernini auf dem Gebiet der Plastik.

Bauhaus

1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Hochschule für Bildende Künste und Kunstgewerbe. In dem gleichzeitig veröffentlichten Manifest forderte Gropius die Einheit der bildenden Künste unter der Führung der Baukunst. Ziel der Gestaltung sollte die Klarheit, Sachlichkeit, Zweckmässigkeit und die Angleichung an die Bedingungen der Technik sein. Mitarbeiter von Walter Gropius waren u.a. Lionel Feininger, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky. 1925 siedelte das Bauhaus nach Dessau über, wo 1928 Hannes Meyer und 1930 Mies van der Rohe die Leitung übernahmen. 1933 erfolgte die Schliessung durch die Nationalsozialisten.

Wegen der künstlerischen Lehrmethoden und der modernen Gestaltung gingen vom Bauhaus starke Wirkungen aus, die weit über Deutschland hinaus richtungsweisend waren.

Belle Époque

Bezeichnung für die Zeit eines gesteigerten Lebensgefühls in Frankreich am Anfang des 20. Jahrhunderts.

Biedermeier

Kunst und Kultur, die in der Zeit von 1815 bis ca. 1860 zwischen Romantik und Realismus im deutschen Raum angesiedelt ist. Den Namen erhielt die Epoche durch die Zeitschrift "Fliegende Blätter". Dort erschienen von 1855-1857 regelmässig Gedichte eines angeblichen schwäbischen Schullehrers Gottlieb Biedermeier.

Die Malerei der Zeit wurde durch intime, behagliche Motive bestimmt. Meister des Biedermeier sind u.a. Carl Spitzweg, J. P. Hasenclever, G. F. Kersting. Als Illustrator tat sich Ludwig Richter hervor.

Nach der deutschen Jahrhundertausstellung 1906 in Berlin setzte sich der Begriff "Biedermeier" für Mode und Möbel von schlichten, schnörkellosen, aber handwerklich hochwertigen Möbeln durch.

Blattgold

Zu dünnen Folien ausgeschlagenes echtes Gold, das zur Vergoldung in der Tafelmalerei, zur Fassung von Skulpturen, in der Buchmalerei, aber auch für Buchschnitt verwendet wird.

Blauer Reiter

Der Blaue Reiter war eine 1911 in München von Wassily Kandinsky und Franz Marc gegründete Künstlervereinigung während des deutschen Expressionismus.

Der Name war ursprünglich Titel eines Bildes von Kandinsky und zugleich auch Titel des von Kandinsky und Franz Marc herausgegebenen Kunstalmanachs. Mitglieder wurden u.a. Paul Klee und August Macke.

Der Blaue Reiter löste sich mit Beginn des 1. Weltkrieges auf.

Bodhisattva

Buddhismus: Ein zur Erleuchtung gelangendes Wesen.

Ein in der buddhistischen Kunst Indiens, Tibets und Nepals häufiges Thema. Dargestellt werden Bodhisattvas mit fürstlichem Schmuck als Skulpturen aus Stein oder Bronze.

Bronze

Seit dem Altertum verwendete Legierung von Kupfer mit anderen Metallen (vor allem mit Zinn). Ideales, Jahrtausende überdauerndes Metall für hochwertige Kunstgüsse.

Beim Bronzeguss setzt der Künstler in der Regel ein mehr als 5000 Jahre altes Verfahren ein, das Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form. Es ist das beste, aber auch das aufwendigste Verfahren zur Herstellung von Skulpturen.

Zuerst formt der Künstler ein Modell seiner Skulptur. Dieses wird in eine verflüssigte Silikon-Kautschukmasse eingebettet. Sobald das Material festgeworden ist, wird das Modell herausgeschnitten. In die so gewonnene Negativform wird flüssiges Wachs gegossen. Nach dem Erkalten wird der Wachsabguss aus der Form genommen, mit Gusskanälen versehen und in eine Keramikmasse getaucht. Die Keramikmasse wird im Brennofen gehärtet, wobei das Wachs ausfliesst (verlorene Form).

Nun hat man endlich die Negativform, in welche die ca. 1400° C heisse Bronzeschmelze gegossen wird. Nach dem Erkalten der Bronze wird die Keramikhülle zerschlagen und die Skulptur kommt zum Vorschein.

Jetzt werden die Gusskanäle entfernt, die Oberflächen vom Künstler selbst oder nach seinen Vorgaben von einem Spezialisten poliert und patiniert und nummeriert. So wird jeder Guss zum Original.

Für weniger hochwertige Bronzegüsse wird häufig das Sandbettverfahren verwendet, das in Oberflächenbeschaffenheit und Qualität jedoch nicht das aufwendigere Wachsausschmelzverfahren erreicht.

Bronzeguss

Beim Bronzeguss setzt der Künstler ein mehr als 5000 Jahre altes Verfahren ein, das Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form.



Zuerst formt der Künstler ein Modell seiner Skulptur. Dieses wird in eine verflüssigte Silikon-Kautschukmasse eingebettet. Sobald das Material festgeworden ist, wird das Modell herausgeschnitten. In die so gewonnene Negativform wird flüssiges Wachs gegossen. Nach dem Erkalten wird der Wachsabguss aus der Form genommen, mit Gusskanälen versehen und in eine Keramikmasse getaucht. Die Keramikmasse wird im Brennofen gehärtet, wobei das Wachs ausfliesst (verlorene Form). Nun hat man endlich die Negativform, in welche die ca. 1300° C heisse Bronzeschmelze gegossen wird. Nach dem Erkalten der Bronze wird die Keramikhülle zerschlagen und die Skulptur kommt zum Vorschein. Jetzt werden die Gusskanäle entfernt, die Oberflächen vom Künstler selbst oder nach seinen Vorgaben von einem Spezialisten poliert und patiniert und nummeriert. So wird jeder Guss zum Original.

Für weniger hochwertige Bronzegüsse wird häufig das Sandbettverfahren verwendet, das in Oberflächenbeschaffenheit und Qualität jedoch nicht das aufwendigere Wachsausschmelzverfahren erreicht.

Brücke

"Die Brücke" war eine 1905 in Dresden gegründete Künstlergemeinschaft des deutschen Expressionismus.

Gründungsmitglieder waren die Künstler Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Später schlossen sich ihnen Max Pechstein, Otto Müller und Emil Nolde an.

Ihr Ziel war es, die Tradition und den Akademismus zu überwinden und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich zu ziehen". In enger Arbeits- und Lebensgemeinschaft schufen die Künstler zahlreiche Bilder in wilder Farbigkeit, verkürzten Formen und expressiven dunklen Linien. Inspiriert von den Grafiken Edvard Munchs wandten sie sich besonders auch dem Holzschnitt zu.

1911 gingen die Brücke-Maler nach Berlin, wo sich die Gruppe schliesslich 1913 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über eine von Kirchner verfasste "Chronik der Brücke" auflöste.

Trotz der insgesamt kurzen Zeitspanne gilt "Die Brücke" als wirkungsmächtigster Künstlerzusammenschluss der Zeit. Einzelne Mitglieder prägten auch nach 1913 die Kunstszene, die grosse Bedeutung der Gruppe aber wurde erst wahrgenommen, als sie nach Ende des Dritten Reiches - eine Zeit, in der ihre Werke als "entartet" galten - als kunsthistorisch bahnbrechende Gemeinschaft wiederentdeckt und in grossen Ausstellungen gewürdigt wurde.

Buddha / Buddhismus

Buddha (der Erleuchtete, um 560-480 v. Chr.): Predigte seine Erlösungslehre, die in den Konfessionszweigen Hinayana, Mahayana und Tantrayana Weltreligionen wurden. Die für alle Künstler verbindliche Darstellung Buddhas entstand im 1.-2. Jahrhundert.

Büste

Plastische Darstellung von Kopf und Schulter des Menschen.

Bütten

Hochwertiges, handgeschöpftes Papier, das vorzugsweise für Grafiken verwendet wird.

Geschöpfte Papiere werden mit dem Schöpfrahmen aus der mit Papierbrei gefüllten "Bütte" herausgehoben. Das Sieb des Schöpfrahmens bestimmt die Struktur des Papiers. Man unterscheidet Arches-Bütten, ein helleres, härteres Papier und Rives-Bütten, ein leicht gelbliches, geschmeidigeres Papier.

Laien können die handgeschöpften Papiersorten am Wasserzeichen erkennen, eine am Sieb befestigte plastische Form, die sich in den Papierbrei eindrückt.

C

Carborundum Bei dieser Drucktechnik legt der Künstler in Kunstharz gefasstes Granulat auf die Oberfläche der Druckplatte und formt es nach seinen Vorstellungen. Durch Erhitzen verbindet sich das Material mit der Platte. Die entstandenen Erhöhungen erzeugen beim anschliessenden Druck Prägemuster und Strukturen im Papier.
Carrara

Stadt in der Toskana.

Seit römischer Zeit wird hier und in der näheren Umgebung (Pietra Santa) der berühmte rein weisse Marmor gewonnen und verarbeitet. Die Kunstakademie der Stadt ist berühmt. Michelangelo selbst ging in die Steinbrüche dieser Gegend, um sich seinen "Statuario", den Marmor für seine Skulpturen, zu beschaffen.

Chinesische Kunst

Die ältesten Zeugnisse der chinesischen Kunst sind die Funde aus dem Spätneolithikum (um 5000-2000 v. Chr.) der nach ihren Fundorten Honan und Lungshan genannten Kulturen. Die Kunst der Shang-Dynastie aus der Zeit vom 16.-11. Jahrhundert v. Chr. ist durch Sakralbronzen, Bronzewaffen, Keramik- und Jade-Schnitzerein, die in der Umgebung des heutigen Chengchou ausgegraben wurden. In der Chang-kuo-Periode (481-222 v. Chr.) führte die Unabhängigkeit der Lehensfürsten zu einer Luxusentfaltung in den Fürstengräbern. In der Provinz Hupeh wurden bronzene Spiegel, Glockenspiele und Dämonen abwehrende Kopfmasken sowie Holzfiguren, Jadeschnitzereien und beschriebene Seidentücher ausgegraben.

Westliche Han-Dynastie (206 v. Chr. - 9 n. Chr.)
Die Vormachtstellung Chinas im zentralasiatischen Raum bezeugen zahlreiche archäologische Funde. Zu den bedeutendsten gehört das 1968 in einem Grabhügel 150 km südwestlich von Peking entdeckte Gewand der Prinzessin Tou Wan, aus 2160 mit Golddraht aneinander befestigten Jadeplättchen. Neben zahlreichen Grabbeigaben wurde dort auch die weltberühmte Lampe von Man-ch'eng, eine vollplastisch modellierte Bronzeplastik einer Palastdienerin, entdeckt. Steinreliefs und Wandmalereien zeigen historisch belehrende Themen und künden vom hohen Niveau der Kunst dieser Zeit.

Zeit der 6. Dynastien (221- 589)
Im dritten Jahrhundert tauchten erstmals Buddha und Bodhisattvas im Dekor von Spiegeln und als vergoldete Kleinplastiken auf. Dichtung, Kalligrafie und Musik gewinnen an Bedeutung.

Tang-Dynastie (618-906)
Unter den Tang-Herrschern wuchs das geeinte China zu einem kosmopolitischen Reich. Die hochentwickelte Gold- und Silberschmiedekunst zeigt Einflüsse fremder Kulturen. Die Präsenz von Ausländern ist auch in den keramischen Grabfiguren dieser Zeit zu erkennen.

Sung-Dynastie (960-1279)
Kennzeichen für die Malerei der Nord-Sung-Zeit ist die Entwicklung einer spezifisch chinesischen Landschaftsmalerei. Die Keramik erlebt in der Sung-Zeit einen künstlerischen Höhepunkt.

Yüan-Dynastie (1279-1368)
Obwohl von den Herrschern nicht gefördert, entwickelten sich Malerei und Kalligrafie zu neuer Blüte. Gegen Ende der Yüan-Zeit entstand das erste Blauweissporzellan.

Ming-Dynastie (1368-1644)
In diese Zeit fallen der erste Buchdruck und der Druck von Farbholzschnitten. Kunstkennerschaft und Sammlerwesen nahmen zu. In der Malerei wurden neue Höchstleistungen geschaffen. Die Ming-Dynastie des 15. Jahrhunderts ist das goldene Zeitalter des Blauweissporzellans und der Porzellane mit Kupfer- oder Eisenrot-Unterglasurmalerei.

Ch'ing- und Quing-Dynastie (1644-1912)
Die überlieferten Kunsttraditionen wurden fortgesetzt. Die Malerei spielt nach wie vor eine bedeutende Rolle. Die Porzellankunst der Zeit ist von hoher Qualität. Neben Blauweissporzellan werden zunehmend auch opake Artikel aus Bisquit-Porzellan angefertigt. Chinesisches Porzellan ist seit dem 17. Jahrhundert ein beliebtes Sammel-Objekt.

Cloisonné

Die kunsthandwerkliche Technik des CLOISONNÉ (von frz. cloison "Scheidewand") ist die Königin der Emailarbeiten. Auf einen meist aus Kupfer bestehenden Rohling (z. B. eine Vase oder eine kleine Plastik) werden Metallstreifen zu einem Muster aufgelötet und danach verschiedenfarbige Glasflüsse in die umwandeten Flächen eingelassen. Anschliessend wird das Objekt gebrannt, poliert und z. T. vergoldet.

Die Cloisonné-Technik ist vor allem in China seit dem 13. Jahrhundert zur höchsten Vollkommenheit entwickelt worden.

Cobra Name einer 1948 in Paris gegründeten Experimental-Künstlergruppe.

Cobra ist die Abkürzung für Copenhagen, Brüssel, Amsterdam, den Städten aus denen ihre Mitglieder kamen. Die Gruppe um Karel Appel, Asger Jorn, Pierre Alechinsky und Corneille bekannte sich zu einer informellen Malweise, die Elemente der Volkskunst, der nordischen Mythen, der Primitiven und der Art brut aufnahmen.

Die Künstlergruppe bestand offiziell bis 1951.
Codex

Siehe Kodex.

Collage

Ein Bild, bei dem der Künstler das Motiv aus diversen Materialien wie z.B. Papierstücken, Tapeten, Stoffresten, Drahtgaze usw. gestaltet. Dadurch erhält das Werk seine Ausdehnung in die dritte Dimension.

Cyanotypie

Die spezielle Drucktechnik Cyanotypie ermöglicht es direkt mit pflanzlichem Material zu "zeichnen". Dabei wird eine lichtempfindliche, eisenhaltige Lösung auf den Bildträger aufgetragen und im Dunkeln getrocknet. Anschliessend wird der Bildträger mit in der Natur gesammelten Materialien belegt. Nach einer Belichtung im Sonnenlicht werden diese abgenommen und der Bildträger ausgewaschen. Danach entsteht durch den chemischen Prozess die typische Blaufärbung an den Stellen, die belichtet wurden. Die unbelichteten Bereiche verbleiben weiss oder grau. Abschliessend werden die Bilder mit Acrylfarbe überarbeitet, besprüht oder bemalt, und akzentuieren auf diese Weise Licht- und Schatteneffekte.

D

Dietz-Replik

Von Günter Dietz entwickeltes revolutionäres Verfahren für die authentische Wiedergabe von Bildern, wobei nicht die üblichen Druckfarben, sondern die gleichen Original-Farben verwendet werden, die auch der Künstler verwendete. Je nach Maltechnik des Künstlers sind bis zu 140 (!) verschiedene Farbaufträge erforderlich, um ein perfektes Abbild des Originals zu erzielen, das auch das "Relief" und die Pastosität des Farbaufbaus fühlbar wiedergibt.

Beispielhaft hier August Mackes "Paar am Gartentisch":

Dietz-Replik Farbaufträge

Ebenso wird immer das Material des Originalträgers verwendet, also Wiedergabe auf Leinwand, Papier, Holz, Kupfer, Pergament.

Das Ergebnis ist eine perfekte, rasterfreie Reproduktion, die dem Original in Aussagekraft und Wirkung ganz nahe kommt. Selbst Museumsfachleute können oft das Original nicht von der Replik unterscheiden. Daher muss ein besonderer Sicherheitsvermerk eingefügt werden, der nur unter Röntgenlicht sichtbar wird.

Die Auflage der meisten Dietz-Repliken ist limitiert, zumeist auf 950 Exemplare. Jede Leinwandreplik wird wie die Vorlage auf Keilrahmen gespannt, damit Sie die Leinwand bei Schwankungen der Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit nachspannen können. Eine hochwertige Massivholzleiste rundet das Erscheinungsbild jeder Dietz-Replik ab.

Zahlreiche Meisterwerke der Malerei, von Rembrandt, Caspar David Friedrich, Claude Monet, Gustav Klimt u.v.a. hat die Dietz Offizin nachgeschaffen. Berühmte Künstler der Moderne wie Pablo Picasso Salvador Dalí, Max Ernst, Friedensreich Hundertwasser, Joan Miró, Marc Chagall haben das von Günter Dietz entwickelte Verfahren benutzt, um Repliken von ihren Werken herstellen zu lassen.

Pressestimmen:

"Das System Dietz ermöglicht Abbilder, die wie Originale sind. Was die Elektronik mit der Erfindung von Hi-Fi und Stereo für die Musikwiedergabe geleistet hat – hier hat es die grafische Technik für die bildende Kunst nachgeholt." (Die Zeit)

"Theoretisch kein Unterschied zischen dem Original und der Replik von Dietz. Sie sollten nicht Reproduktionen, sondern Faksimiles heissen." (Newsweek)

"Für Kunstdrucker in aller Welt blieb bis heute unerfüllbar, was Dietz als einziger mit Hilfe der Drucktechnik fertigbringt: Die vollkommene Nachbildung von Mal-Werken." (Der Spiegel)

Drei-D-Print Eine besonders in der modernen Kunst angewandte Technik, bei welcher der Künstler durch Klebeapplikationen eine echte räumliche Wirkung erzielt.
Drucker

Wichtiger Partner des Grafik-Künstlers, der die Intentionen des Künstlers drucktechnisch umsetzt.

Bekannte Drucker sind z. B. Mourlot in Paris, Matthieu in Dielsdorf. Eine Sonderstellung nimmt die Dietz Offizin in Lengmoos ein, die für ihre Dietz-Repliken, Wiederholungen der Originalvorlagen in Museumsqualität, Berühmtheit erlangte.

Druckgrafik

Bereich der Grafik, der die künstlerischen Darstellungen umfasst, die durch verschiedene Drucktechniken vervielfältigt werden.

Druckgrafische Techniken sind u.a. Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithografie, Serigrafie.

Siehe auch
Heliogravüre
Holzschnitt
Kupferstich
Lithografie
Radierung
Serigrafie (Siebdruck)

Drucksignatur

Die Signatur des Künstlers wird gleichzeitig mit dem Bildmotiv gedruckt.

E

Eitempera Maltechnik unter Verwendung von mit Wasser verdünntem Eigelb unter Zusatz von Ölen und Harzen.
El Dorado

Die Legende von El Dorado entstand vor mehr als 400 Jahren und beruhte auf einem Brauch der indigenen Bevölkerung des Stammes Musisca: Der Kazike von Guatavita fuhr, mit Goldstaub bedeckt, auf den Guatavita-See hinaus und wusch sich dort das Gold ab. Diese Nachricht steigerte den Goldhunger der spanischen Eroberer ins Unermessliche und führte zur Vernichtung der Chibcha-Kulturen im heutigen Kolumbien.

El Dorado wurde zwar nie gefunden, doch zahlreiche Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus dem "Schweiss der Sonne" haben die Goldgier überstanden und befinden sich heute im Goldmuseum in Bogota.

Emailkunst Künstlerische Arbeiten, bei denen durch Metalloxyde gefärbte Glasflüsse auf einen Metalluntergrund aufgeschmolzen werden.

Im Mittelalter erlebte die Emailkunst im byzantinischen Bereich ihren Höhepunkt. In Europa wetteiferten die Meister der Emailkunst um die Gunst der Fürstenhöfe. Hervorragende Beispiele der Emailkunst befinden sich u.a. im Welfenschatz.

Seit dem Jugendstil ist die Emailtechnik eine Domäne kunsthandwerklicher Schmuckfertigung.

Siehe auch
Cloisonné
Empire

Der Empire-Stil entwickelte sich in Frankreich unter Napoleon I. im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts und breitete sich rasch über ganz Europa aus. Bis etwa 1830 bestimmte dieser Stil die dekorativen Künste, Möbel und Mode.

Der Empire-Stil schloss an den Klassizismus an und bildete in der Verbindung innerer Strenge und äusserer Prachtentfaltung einen Gegensatz zur verspielten Welt des französischen Rokoko. Typisch ist die Verwendung von griechisch-römischen und ägyptischen Elementen. Die Bauwerke des Empire, wie die Tuilerien, der Elysée-Palast, zeichnen sich durch Geradlinigkeit, formale Strenge und Klarheit aus.

Epreuve d'artiste (E.A.)

Für den Künstler bestimmte Exemplare einer Grafik-Edition.

Da diese Abzüge vor dem Druck der Auflage entstehen und dadurch etwas von der schöpferischen Atmosphäre des Schaffungsprozesses vermitteln, sind diese Blätter von Sammlern besonders begehrt. Sie werden mit E.A. bezeichnet und meist mit römischen Zahlen nummeriert.

Siehe auch
Auflage / Limitierung

Etruskische Kunst

Um 750 bis 720 v. Chr. von den Etruskern geschaffene Kunstwerke.

Die Etrusker bewohnten das Gebiet, das vom Tiber, dem Arno und dem Thyrrenischen Meer begrenzt wird. Ihre Kultur breitete sich zwischen dem 7. und 5. Jahrhundert v. Chr. nach Süden (Rom und Kampanien) und im Norden im oberen Teil des Reno aus. Die Etrusker schufen eine Kunst eigener Prägung: Masken, Kanopen, Vasen u.a.

Die Bronzekunst dieser Zeit ist durch zahlreiche Funde belegt. Neben naturalistischen Darstellungen sind eine Reihe von Votivstatuetten erhalten, die in ihrer überlangen Darstellungsweisen die moderne Skulptur eines Giacometti vorweg nahmen.

Exklusiv-Edition

Edition einer Grafik oder Skulptur, die von ars mundi initiiert wurde und die nur bei ars mundi bzw. bei von ars mundi lizenzierten Vertriebspartnern erhältlich ist.

Expressionismus

Künstlerische Bewegung, die im frühen 20. Jahrhundert den Impressionismus ablöste.

Der Expressionismus ist die deutsche Form der Kunstrevolution in Malerei, Grafik und Bildhauerkunst, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Werken von Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Paul Gauguin ihre Vorläufer fand. Die Expressionisten versuchten, zu den Urelementen der Malerei vorzustossen. Mit kräftigen, ungebrochenen Farben in grossen Flächen, der Betonung der Linie und der dadurch angestrebten suggestiven Ausdruckskraft kämpften sie gegen den Kunstgeschmack des etablierten Bürgertums an.

Die wichtigsten Vertreter des Expressionismus waren die Gründer der Brücke: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Mueller, sowie Franz Marc, August Macke u.a.

Meister des Wiener Expressionismus sind Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Unter den Bildhauern ist Ernst Barlach der Berühmteste.

Die französische Form des Expressionismus ist der Fauvismus.

Siehe auch
Brücke
Fauvismus

F

 

Faksimile

Lateinisch: "Mach es ebenso."

Weitgehend getreue Wiedergabe einer Originalvorlage, z. B. alter Handschriften und Kodizes. (Faksimile-Ausgabe).

Fassung

Bemalung einer Skulptur durch den Fassmaler. Fassung ist die modellierende, die Dreidimensionalität der Skulptur steigernde Bemalung einer Skulptur, häufig unter Verwendung von Blatt- oder Poliergold.

Antike Skulpturen hatten fast immer eine farbige Fassung, die im Lauf der Jahrhunderte jedoch meist, bis auf Restspuren, verloren ging.

Fauvismus

Bezeichnung für eine sich um 1905 gebildete Gruppe von Malern um Henri Matisse.

Ähnlich wie im deutschen Expressionismus gilt als wesentliches Gestaltungsmittel die ungebrochene, kräftige Farbe, die, ohne Modellierung aufgetragen, der subjektiven Emotion des Künstlers Ausdruck verleihen sollte. Zu den Hauptvertretern gehören neben Matisse u.a. Derain, Dufy, Rouault und Vlaminck.

Siehe auch
Expressionismus
Fayence

Gegenstände aus Ton mit einer farbigen Glasur.

Feingehaltsstempel

Amtlicher Stempel auf Gold oder Silbergegenständen zum Nachweis des Edelmetall-Feingehalts.

Fibel

In vorgeschichtlicher Zeit verwendete Nadel zum Zusammenheften der Kleidung.

Firnis

Transparenter, schnell trocknender Klarlack, der sich schützend über das Gemälde legt und die Farben brillanter und tiefer erscheinen lässt.

Folienprägung Im Buchdruck verwendete Technik, um Bilder und Reproduktionen von Handschriften mit Metalleffekten zu versehen. Besonders hochwertig: Blattgoldprägungen.
Fotografie Verfahren zur Herstellung von Abbildungen durch Lichteinwirkung, das 1839 allgemein bekannt wurde. Die Fotografie wurde schnell zur Grundlage einer sich ausbreitenden Bilderindustrie, die manuell hergestellte Bilder, Gemälde und Zeichnungen in den Hintergrund drängte.

Die Avantgardemalerei übernahm fotografische Formelemente, um dem Gemälde wieder die ihm zustehende Geltung zu verschaffen. In den 1920er Jahren wandten sich viele Maler der Avantgarde der Fotografie zu. Mit seinen Fotografien und Fotomontagen, den sogenannten Rayographs, erschloss der amerikanische Maler Man Ray der modernen Kunst neue Ausdrucksmittel.

Die Pop-Art der 1960er Jahre variierte und verfremdete das öffentliche Foto mit technischen Mitteln. Der amerikanische Popkünstler Andy Warhol (1928-1987) ist mit seinen auf diese Weise geschaffenen Bildern und Bildserien der bekannteste Meister dieser Kunstrichtung.

Siehe auch
Pop-Art
French Bronze Zinkguss.
Frequenzmodulierter Druck

Druckverfahren, bei dem die Rasterung (Verteilung der farbigen Bildpunkte) durch ein computerisiertes Verfahren bestimmt wird.

Frequenzmodulierte Drucke zeichnen sich durch besonders hoch aufgelöste Detail- und Halbtonwiedergabe aus.

Fresko "A freso" (auf den "frischen" Putz) zu malen ist eine seit der Antike bekannte und insbesondere bei der Ausmalung von Kirchen und Palästen angewandte Technik. Eine Maltechnik, bei der nur Farben verwendet werden können, die keine Reaktion mit dem frischen Kalkputz eingehen. Dies erfordert ein sehr rasches und sicheres Arbeiten, denn es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Die Farbe durchdringt die feingekörnte Grundierung, nachträgliche Korrekturen sind nicht möglich.

Die Fresken-Technik bringt Farben von erstaunlicher Leuchtkraft hervor - unübersehbar, gerade nach der aufwändigen Restauration in den 80er und 90er Jahren, beim vielleicht berühmtesten Fresko der Kunstgeschichte: Michelangelos Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle.
Frottage Grafisches Verfahren, bei dem Papier auf prägende Unterlagen gedrückt und mit Graphit abgerieben wird.

G

Gemme In einen Edelstein geschnittenes Bild.
Genremalerei Darstellung von typischen Szenen aus dem täglichen Leben in der Malerei, wobei zwischen bäuerlichem, bürgerlichem und höfischem Genre unterschieden werden kann. Einen Höhepunkt und starke Verbreitung fand die Gattung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert trat, besonders in Frankreich, die höfisch-galante Malerei in den Vordergrund, während in Deutschland der bürgerliche Charakter ausgeprägt wurde.
Genreszenen

Darstellung von typischen Szenen aus dem täglichen Leben in der Malerei, wobei zwischen bäuerlichem, bürgerlichem und höfischem Genre unterschieden werden kann.

Einen Höhepunkt und starke Verbreitung fand die Gattung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert trat, besonders in Frankreich, die höfisch-galante Malerei in den Vordergrund, während in Deutschland der bürgerliche Charakter ausgeprägt wurde.

Germanen

Die früheste Kunst der germanischen Stämme ist durch Bronzegeräte und Treibarbeiten aus Gold dokumentiert. Die Ornamentik ist streng geometrisch, die figurale Kunst auf die Darstellung von Menschen und Tieren konzentriert. In der Eisenzeit wurde die Keramik zum wichtigen Träger der Ornamentik. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist ein keltischer Einfluss auf die Kunst der Germanen unübersehbar. Neben Holzschnitzerei schufen die Germanen auch Plastiken aus Stein.

Höhepunkt und Abschluss der frühgeschichtlichen germanischen Kunst bildet die Ornamentik des Tierstils, die alle Bereiche des künstlerischen Schaffens beherrschte.

Giclée

Giclée = abgeleitet vom französischen Verb gicler für "spritzen, sprühen".

Beim Giclée-Verfahren handelt es sich um ein digitales Druckverfahren. Es ist ein hochauflösender, grossformatiger Ausdruck auf einem Tintenstrahl-Drucker mit speziellen verschiedenfarbigen farbstoff- oder pigmentbasierten Tinten (in der Regel sechs bis zwölf). Die Farben sind lichtecht, d.h. resistent gegen schädliches UV-Licht. Sie weisen einen hohen Nuancenreichtum, Kontrast und Sättigungsgrad auf.

Das Giclée-Verfahren eignet sich für Künstlerleinwand, für Bütten- und Aquarellpapier sowie für Seide.

Glyptik

Steinschneidekunst.

Siehe auch
Gemme

Gobelin

Nach einer künstlerischen Vorlage gewirkter Bildteppich, der in der königlichen Gobelinmanufaktur in Paris, gegründet 1662 im Haus der Färberfamilie Gobelin, hergestellt wurde.

Gotik

Begriff für die Epoche in Europa von der Mitte des 12. bis zum Ende des 15. Jahrhundert, wobei es zwischen den einzelnen Ländern zeitliche, regionale und stilistische Unterschiede gab.

Das Entstehungsgebiet der Gotik ist die historische Landschaft der Île de France bei Paris, wo seit 1137 der Chor der Abteikirche Saint-Denis errichtet wurde. Die Vereinheitlichung des Raumes, d.h. Langhaus, Chor und Querhaus bilden anders als in der Romanik eine Einheit, die Auflösung der massiven Wände zu einem Skelettbau mit Spitzbogen, Stützen, Diensten und Masswerkfenstern sowie die Höhensteigerung der Räume können als charakteristische Merkmale der gotischen Kathedrale genannt werden. Die gotische Plastik stand zunächst im Dienste der Architektur. Die Säulenfiguren an den Kirchenportalen ordneten sich der Architektur unter. Erst um 1400 löste sich die Plastik von der Architektur und es entstanden zahlreiche Andachtsbilder sowie Einzelwerke.

Aufwändig gestaltete Schnitzaltäre bildeten in Deutschland den Höhepunkt der spätgotischen Bildhauerkunst. Zu den wichtigsten Künstlern gehören u.a. Tilman Riemenschneider und Veit Stoss. Eine Blütezeit erlebte das Kunsthandwerk zur Zeit der Gotik. Die Goldschmiedekunst schuf kostbare Monstranzen, Kelche, Reliquiare und andere Kleinkunstwerke aus Elfenbein, Bergkristall, verschiedenen Metallen und Holz.

Gouache

Malerei mit deckenden Wasserfarben, denen Weiss und ein harziges Bindemittel zugefügt sind. Die Farbschicht ist ziemlich dick, die Farben hellen nach dem Trocknen auf.

Graffiti

Bezeichnung für die Sprühmalerei in der modernen Kunst, deren Ursprünge in der Strassenkunst (Gestaltung von Fassaden oder Strassenbahnen) zu suchen sind.

Einer der bekanntesten Graffiti-Künstler ist der 1990 verstorbene amerikanische Maler Keith Haring. Mit leuchtstarken Farben und prägnanten Linienverläufen machte er die Graffiti-Kunst "galeriefähig".

Grafik

Sammelbegriff für alle Werke der bildenden Kunst auf Papier. Druckgrafik umfasst speziell die Werke, die mit Hilfe technischer Verfahren wie Aquatinta, Kupferstich, Lithografie, Radierung, Serigrafie u.a. vervielfältigt wurden.

Bei der Originalgrafik wird die Druckform vom Künstler eigenhändig oder unter seiner Mitwirkung und Aufsicht hergestellt. Der Druck wird vom Künstler "abgenommen" (A.P.) und die Auflage unter seiner Aufsicht abgezogen. Die Blätter werden vom Künstler bezeichnet, nummeriert und signiert.

Reproduktionsgrafik ist ein weiterer wichtiger Bereich der Grafik. Hierbei wird ein bereits bestehendes Werk mit Hilfe moderner Reproduktionstechniken und moderner Druckverfahren "wiederholt".

Beide, Originalgrafik und Reproduktionsgrafik, sind für den Sammler interessant, wobei die Originalgrafik in der Regel höher bewertet wird. Doch ohne Reproduktionsgrafik wären viele Meisterwerke der Malerei nicht so populär wie sie es heute sind.

Siehe auch
A.P.
Kupferstich
Lithografie
Radierung
Serigrafie (Siebdruck)

Granolitho

Patentiertes, auf Techniken des Lichtdrucks basierendes rasterloses Bildwiedergabeverfahren, das von Matthieu in Dielsdorf (Schweiz) entwickelt wurde.

Durch passgenaues Übereinanderdrucken von bis zu 12 Farben ideal für Wiederholungen von vielfarbigen Meisterwerken der Malerei. Bei den Sammlern begehrt sind die Granolithos von Werken Paul Klees, Pablo Picassos, Marc Chagalls u.a.

Griechische Kunst

Minoische Kultur, mykenische Kultur
Die kretische Kunst wird nach dem sagenhaften König Minos auch minoische Kunst genannt.

Kretisch-minoische Kunst ist die Kunst Kretas von etwa 2900-1600 v. Chr. (minoische Kunst) und die mykenische Kunst Kretas und des griechischen Festlandes von etwa 1600-1100 v. Chr., auf Kreta nur bis 1200 v. Chr.

In den Schachtgräbern von Mykene, das im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. seine Blütezeit hatte, entdeckte der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann bedeutende Zeugnisse dieser Kultur. Ein erhalten gebliebenes Zeugnis ist das Löwentor aus dem 13. Jahrhundert v. Chr.

Am besten haben die Kunstwerke aus Keramik die Wirren der Jahrtausende überstanden: prachtvoll dekorierte Vasen. Berühmt ist die Schlangengöttin (um 1500 v. Chr.), eine Fayence-Statuette, die man aus dem Schutt des Palastheiligtums von Knossos geborgen hat. Bronzegefässe der Zeit fanden meist im Haushalt Verwendung. Aber auch Dolche und Schwerter sowie Rüstungen wurden damals aus Bronze gefertigt.

Der Schmuck der kretisch-mykenischen Damen war aus Gold, Bergkristall, Lapislazuli, Elfenbein, Fayence und Glas gefertigt.

Geometrische Kultur
Als Weiterführung der spätmykenischen Kunst entwickelte sich gegen Ende des 11. Jahrhunderts v. Chr. auf dem griechischen Festland die geometrische Kunst. An die Stelle der naturhaften kretisch-mykenischen Formensprache tritt in der geometrischen Kunst ein mathemathisch-ordnender Stilwille. Neu ist die Verwendung des Lineals und des Zirkels. Auch der Schmuck dieser Zeit wird von den strengen Grundsätzen der Geometrie beherrscht.

Archaische Kultur
An den Tempelbauten des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr. entwickelte sich die Baukunst. Am Anfang wurde noch mit Lehmziegeln und Holz gebaut, später wurden die Formen auf Stein übertragen. In der Plastik entwickelte sich ein monumentaler Stil. Als Werkstoffe dienten Marmor, Bronze, Ton und Kalkstein. Im Typus der nackten Jünglingsfigur wurden Götter, Helden, siegreiche Wettkämpfer verkörpert. Götter oder Weihestatuen wurden bekleidet dargestellt.

Neben der Rundplastik entwickelte sich eine Reliefkunst, die vorzugsweise für die Dekoration der Tempel eingesetzt wurde.

Statuetten aus Ton und Bronze gibt es seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Sie stellten Menschen, Tiere und mysthische Wesen dar und sind von hoher Qualität.

Klassische Kultur (5. und 4. Jahrhundert v. Chr.)
Der Beginn der griechischen Klassik fällt in die Wirkungszeit des grossen Staatsmannes Perikles, unter dessen demokratischer Regierung Athen zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens und künstlerischen Schaffens im antiken Griechenland wird.

Die klassische Baukunst verfeinerte die Formen und Proportionen zur Perfektion. Der Zeustempel von Olympia, das Parthenon auf der Akropolis von Athen und andere bedeutende Tempelbauten entstanden.

In der Plastik begann die Zeit des strengen Stils. Die starren Formen der früheren Zeit wurden gesprengt, der menschliche Körper wurde anatomisch studiert. Höchstleistungen des strengen Stils sind u.a. der Wagenlenker von Delphi und der Poseidon vom Kap Artemision, den Fischer aus dem Meer geborgen haben.

Eine weitere Steigerung brachte die hohe Klassik. Bildhauer wie Myron, Phidias und Polyklet schufen Skulpturen, welche die Bildhauerkunst bis in unsere Zeit beeinflussen. (Diskuswerfer, Athena-Marsyas-Gruppe, die Heroen von Riace, u.a.)

Im 4. Jahrhundert setzte sich eine romantische Auffassung durch. Praxiteles und Lysipp bestimmten die Kunst der Zeit. Skulpturen wie Hermes mit dem Dyonisosknaben, einschenkender Satyr und vor allem die Aphrodite von Knidos sind herrliche Beispiele für die Kunstauffassung der griechischen Klassik.

Hellenismus
Mit den Eroberungsfeldzügen Alexander des Grossen beherrschte die griechische Kunst das Mittelmeer und den Orient. Im Tempelbau herrschte der ionische und korinthische Stil vor.

Die Bildhauerkunst der hellenistischen Zeit leitete Lysipp ein. Die Tempelanlagen wie die in Pergamon wurden reich mit Statuen ausgeschmückt. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Nike von Samothrake, gegen Ende die Venus von Milo geschaffen. Einen Endpunkt, bzw. eine letzte Steigerung, erlebte die hellenistische Plastik mit der Laokoon-Gruppe. Die Malerei der Zeit wurde von Apelles bestimmt. Historische Ereignisse, Porträts und Genrebilder waren Themen, welche die hellenistischen Maler darstellten.

H

Handschmeichler

Kleinskulpturen, mit besonders weichen Formen, die man gerne anfasst und mit den Fingern nachempfindet.

Haptik Lehre vom Tastsinn. In der Kunst auch die Oberflächen-Modellierung einer Skulptur, die den Tastsinn anspricht.
Hardygrafie Hardygrafie ist eine vom Künstler Hardy im Jahre 1992 entwickelte Reliefgrafik in limitierter Auflage. Grundlage dieser Technik ist ein handgefertigter Siebdruck, auf dem mit verschiedenen transparenten Schichten ein Relief mit Hilfe einer 20 Tonnen Presse erzeugt wird. Aufgrund der durchwegs manuellen Bearbeitung entstehen bei jedem Exemplar kleine Unterschiede, wodurch jedes einen Originalcharakter erhält. Jedes Werk erhält ein Siegel und ist fortlaufend nummeriert und signiert.
Heliogravüre

(Griech. Helios = Sonne) Fotogravüre.

Manuelles Tiefdruckverfahren mittels fotomechanischer Bildübertragung. Die Heliogravüre wurde um 1878 von Karl Klietsch in Wien erfunden und fand um die Jahrhundertwende für die Buchillustration grosse Verbreitung. Wegen der Aufwändigkeit des Verfahrens wird sie heute nicht mehr so häufig angewendet.

Hinuistische Kunst

Ca. 400 v. Chr. beginnt die Veränderung des Buddhismus in Indien durch uralte vorarische Volkskulte. Es entsteht eine hinduistische Kunst mit figurenreichen Wandgemälden in sinnlich betörenden Formen, Skulpturen, die vor allem die Frau feiern, Darstellungen der grossen Götter Shiva und Krishna sowie aufwändigen Tempeln mit reichem Figurenschmuck.

Holzschnitt

 Auf die Oberfläche eines Holzstocks wird zunächst die Darstellung seitenverkehrt aufgezeichnet. Wie bei einem Stempel bleibt das Bildmotiv stehen, während die nicht zu druckenden Teile mit dem Schneidemesser entfernt werden. Anschliessend trägt der Künstler die Farbe auf den Druckstock auf, legt das Papier darauf und presst es fest an. Das Motiv erscheint seitenrichtig auf dem Papier.

Hommage ŕ ...

Zu Ehren von ...

I

Ikone Die Kultbilder der Ostkirchen, die in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Sammelgebiet geworden sind.

Das Wort "Ikone" ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet "Antlitz".

Hauptthemen der Ikonenmalerei sind Porträts Christi als Allherrscher (Pantokrator) und der Heiligen, insbesondere der Gottesmutter Maria, die in mehr als 300 Variationen dargestellt wird. Sogenannte "Feiertagsikonen" sind Darstellungen der orthodoxen Festtage Weihnachten, Ostern, Pfingsten.
Ikonographie In der Kunstwissenschaft die Kenntnis und Erforschung von Inhalt und Sinn bildlicher Darstellungen, insbesondere der christlichen Kunst.
Illustrator Künstler, der Szenen einer Erzählung bildlich darstellt.
Impressionismus

Die um 1870 in der französischen Malerei entstandene Stilrichtung des Impressionismus verdankt ihren Namen dem Landschaftsbild Claude Monets 'Impression, soleil levant'. Nach anfänglicher Ablehnung trat sie einen wahren Siegeszug an.

Maler wie Claude Monet, Edgar Degas, Edouard Manet, Auguste Renoir u.a. schufen Motive aus dem täglichen Leben, Stadt- und Landschaftsszenen in einem hellen, natürlichen Licht.

Der Impressionismus ist als eine Reaktion auf die Malerei der Akademien zu sehen: Nicht die Betonung des Inhaltlichen mit einem nach festen Regeln gestalteten Bildaufbau wurde angestrebt, sondern der Gegenstand, wie er im jeweiligen Augenblick, in einem oft zufälligen Ausschnitt, erscheint, stand im Mittelpunkt. Die Wirklichkeit wurde in ihrer ganzen Farbenvielfalt in einer natürlichen Beleuchtung gesehen. An Stelle der Ateliermalerei trat die Freilichtmalerei.

Mit der Aufhellung der Palette und der Auflösung fester Konturen ging ein neuer Umgang mit der Farbe einher. Die Farben wurden vielfach nicht mehr auf der Palette gemischt, sondern auf der Leinwand so nebeneinander gesetzt, dass der endgültige Eindruck erst im Auge des Betrachters, mit gewissem Abstand, entsteht. Im "Pointillismus" (mit Malern wie Georges Seurat oder Paul Signac) wurde dieses Prinzip dann ins Extrem geführt.

Ausserhalb Frankreichs wurde der Impressionismus in den Werken der Maler wie Max Slevogt, Max Liebermann oder Lovis Corinth in Deutschland oder auch von James A. M. Whistler in den USA aufgenommen.

In der Bildhauerkunst äusserte sich der Impressionismus nur bedingt. Bei den Werken von Auguste Rodin, der als einer der Hauptvertreter gilt, zeigt sich eine Auflösung der Oberflächen, bei der das Spiel von Licht und Schatten in die künstlerische Aussage einbezogen wird. Auch Degas und Renoir schufen Skulpturen.

Indische Kunst

Die Kunst auf dem indischen Subkontinent mit den heutigen Staaten Indien, Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka ist je nach Landschaft und Religion unterschiedlich. Die indische Kunst gehört zu den bedeutendsten Komplexen der Weltkunst und ist religiös bestimmt. Zu ihren herausragendsten Leistungen gehört die Veranschaulichung inniger Kontemplation aber auch sinnlicher Lebensfreude. Vier kulturell verschiedene Hauptphasen reihen sich aneinander:

In Nordwest- und Nordindien die Harappa-Kultur im 3.-2. Jahrhundert v. Chr., die Perioden des indischen Altertums bis Mittelalters, die indo-islamischen Perioden seit den muslemischen Eroberungen ab dem 12. und 13. Jahrhundert und die Neuzeit, die eine "Hindu-Renaissance" einleitet und schliesslich in die Moderne internationaler Prägung einmündet.

Die Harappa-Kultur (ca. 2500-1500 v. Chr.) ist die erste Hochkultur auf indischem Boden.

In der vedischen Periode ab ca. 1200 v. Chr. formte sich nach Einwanderung der arischen Stämme die berühmte brahmanische Kastengesellschaft, Grundlage der späteren hinduistischen wie buddhistischen Religionen Indiens. Hier fanden sich neben den ersten Eisengeräten fein bemalte Keramik.

Die Maurya-Periode (4.-2 Jahrhundert v. Chr.) beschloss die Frühphase der Staatenbildung, in die auch die Entstehung des Buddhismus fiel. In dieser Zeit entstehen die ersten monumentalen architektonischen und plastischen Werke, Tierfiguren von höchster bildhauerischer Reife. In der frühbuddhistischen und frühhinduistischen Periode entwickeln sich die Kunststile der Stupas (um 100-75 v. Chr.). Die buddhistischen Kunststile verzichten auf die menschliche Darstellung Buddhas, im Hinduismus entstanden von Anfang an Götterbilder.

In der Satavahana-Periode vom 2.-3. Jahrhundert n. Chr. kam die frühinduistische und der buddhistische Bilderkult zu voller Entfaltung.

In der Gupta-Periode (320-6. Jahrhundert) gelang die Gestaltung des Buddha-Bildes mit vollendeter innerer Sammlung. In der hinduistischen Kunst entstanden Darstellungen von Shiva und Krishnu mit weicher Modellierung und ausgewogenen Proportionen.

Mittelalterliche Perioden (7.-13. Jahrhundert). Die gemeinsamen religiösen Traditionen Indiens erwiesen sich als kulturell einigendes Fundament. Die Götterdreiheit Vishnu, Shiva, Brahma war Thema des künstlerischen Schaffens. Eine Sonderstellung erlangten die Devi und Shaktis als weiblich-kosmische Kräfte in der Tantra-Kunst. Im Buddhismus bildete sich gegen Ende des 1. Jahrtausends die esoterische Richtung des Tantrayana in dessen Pantheon die Bodhisattvas und Taras dominierten. Beeindruckend die Tempelbauten dieser Zeit, die mit figurenreichen Reliefs geschmückt wurden.

Indo-islamische Kunst entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert, bleibt aber von den indischen Architekten geprägt. Unter der Mogul-Dynastie, die ab 1526 Babur begründete, begann eine monumentale Festungs-, Palast- und Gartenarchitektur, die sich durch Verwendung kostbarer Materialien (roter Sandstein, weisser Marmor) auszeichnete.

Siehe auch
Bodhisattva

Initiale

Durch Grösse, Verzierungen und Farbe hervorgehobener Anfangsbuchstaben eines Buchkapitels. Insbesondere in kirchlichen Prachthandschriften des Mittelalters und der Renaissance entstanden hervorragende Ausführungen der Initiale.

Inka

Ursprünglich ein Herrschertitel, später Bezeichnung für die Bewohner des Inka-Reiches im Hochland von Peru.

Das Inkareich bestand in seinen Anfängen gegen Ende des 11. Jahrhunderts lediglich in der Stadt Cuzco, nord-westlich des Titicacasee gelegen. Bis zur Landung der Spanier im Jahr 1532 dehnte es sich kontinuierlich aus und erreichte eine Fläche, die von der heutigen Nordgrenze Ecuadors bis zum Rio Maule in Chile reichte.

Die Inka errichteten gewaltige Bauten, bei denen Zweckmässigkeit und Nutzbarkeit im Vordergrund standen. Verzierungen gab es nur an Toren und Nischen. Goldschmiede- und Keramikkunst hingegen brachten ein umfangreiches Erbe hervor, das heute in den Museen überall auf der Welt zu bestaunen ist.

Intarsien

Einlegearbeiten. In Holz eingelegte Verzierungen aus andersfarbigen Hölzern, Elfenbein, Schildpatt, Perlmutter etc.

J

Japan-Papier Hochwertiges, handgeschöpftes Papier, mit Strukturen von Reisblättern.
Japanische Kunst

Die Kunst Japans erhielt wesentliche Impulse von China, durch die Übernahme chinesischer Kultur und Schrift sowie der Einführung des Buddhismus, aber auch von Korea. Dem anfänglichen Nachahmen folgte die Ausbildung spezifisch japanischer Formen und Techniken auf allen Gebieten des Kunstschaffens. In Verbindung mit den Religionen Buddhismus, Zen und Shintu entstanden verschiedene Stilrichtungen.

Die japanische Frühgeschichte beginnt bereits im 7. Jahrtausend vor Chr. Keramikfunde aus dieser Zeit zeigen ein schnurartiges Dekor. Darüber hinaus sind stilisierte Tonfigürchen und Masken aus dieser Zeit entdeckt worden.

Vom 3. Jahrhundert vor Chr. bis zum 3. Jahrhundert nach Chr. dauerte die YaYoi-Zeit, benannt nach der Fundstätte von Bronzespiegeln, Bronzewaffen sowie Bronzeglocken mit geometrischer und figürlicher Ornamentik.

Kofun (3.-6. Jahrhundert)
Wiederentdeckte Grabbeigaben, Bronzegegenstände, Keramik, Schmuck aus Jaspis, Gold und Silber dokumentieren das künstlerische Schaffen der Zeit.

Asuka- und Hukaho-Zeit (552-710)
Mit der offiziellen Übernahme des Buddhismus verstärkte sich der chinesische und koreanische Einfluss auf die Kunst Japans. Die Shinto-Architektur bewahrte jedoch die vorgeschichtlichen Baustile in den Schreinen und den Holzpfahlbauten. Die buddhistischen Skulpturen der Zeit waren stark von Korea und China beeinflusst.

Nara-Zeit (710-794)
Die mit grossem Aufwand geförderte Kunst dieser Zeit folgte weiterhin chinesischen Vorbildern. Vom Kaiserpalast blieben nur der Grundriss und etwa 200 Skulpturen erhalten. Beeindruckend der gewaltige, 16 Meter hohe Bronzeguss des ‚Grossen Buddha' des Todaiji. Neue Materialien, Trockenlack und Ton ermöglichten ebenso monumentale wie dramatisch bewegte Gestalten. Später schwand der chinesische Einfluss; die Skulpturen wurden blockhaft, die Gewänder wurden zu wellenförmigen Faltengraten.

Heian-Zeit (794-1185)
Benannt nach der neu errichteten Hauptstadt Heian-kyo, heute Kioto. Die Bildhauer stellten vor allem die neuen Erscheinungsformen des ‚All-Buddha' dar, in Holzskulpturen von massiger Schwere. Die zweite Hälfte der Epoche setzte die Japanisierung der Kunst fort. Die Bildhauerkunst gewann an graziler Eleganz und Bewegtheit. Die Malerei der Zeit ist fast ausschliesslich durch die berühmte Phönixhalle des Byo-doin überliefert. Die Bilder zeigen zarte Farben und einen Hang zu weicher Schönheit und Rundung der Linien. Grosse Bedeutung erlangte die Kalligrafie, die in Ost-Asien häufig höher bewertet wurde als die Malerei.

Kamakura-Zeit (1185-1336)
Mit der Gründung des Shogunats in Kamakura entstand ein neues Kulturzentrum. Härte und kriegerischer Geist bestimmte diese Glanzepoche des japanischen Rittertums. Der Bildhauer Kokei und seine Nachkommen schufen Bildwerke mit tiefen Einschnitten, starker Körpermodellierung und eingelegten, naturalistisch wirkenden Kristallaugen. Die Einführung des Zen Buddhismus wirkte sich zunächst nur auf die Architektur, später aber auch auf die Malerei aus. Das Kunsthandwerk schuf Lackgeräte, Schreibgeräte, Toilettenkästen, glasiertes Steingut und Keramik. Eine Blüte erlebte die Waffenschmiedekunst und die Herstellung von Rüstungen und Schwertstichblättern.

Muromachi-Zeit (1336-1573)
Sie ist benannt nach dem Stadtviertel von Kioto, in welchem die Ashikaga-Shogune ihre Residenz hatten. Die profane Architektur übernahm den Shoin-Stil der Zen-Köster, die den auch heute noch gültigen Grundstil des japanischen Hauses ergab. Unter Zen-Einfluss entstanden auch das Teehaus und eine verfeinerte Gartenkunst. Die Zen-Priester pflegten die japanische Tuschemalerei. Die grossartigen Landschaftbilder des Malers Sesshu sind künstlerische Höhepunkte dieser Zeit.

Momoyama-Zeit (1573-1603)
Namensgeber ist der Palast des Feldherrn Toyotomi Hideyoshi auf dem Mo-myama-Hügel bei Kioto. Für diese von Luxus und Prunksucht geprägte Zeit ist eine Kunst kennzeichnend, die, losgelöst von religiösen Bindungen reinen Repräsentationszwecken diente. Die pomphaften Schlösser sind bis auf wenige vernichtet. Doch dort zeigt sich der Luxus in reichen Holzschnitzereien und Metallbeschlägen. Prachtvolle Malereien in lebhaften Farben auf Goldgrund schmückten die Schlösser, die Metallkunst war hoch entwickelt.

Edo-Zeit (1603-1848)
Die Edo-Zeit ist eine 250-jährige Friedenszeit, in der eine bürgerliche Kunst und Kultur entstand. Villen und Teehäuser wurden in raffiniert-einfachem Geschmack gebaut. Die dekorative Malerei erlebte einen neuen Aufschwung. Die Technik der zunächst handkolorierten Platten wurde durch Hinzufügung von 2 Farbplatten zum Vierfarbendruck weiterentwickelt. Die Keramik löste sich vom chinesisch-koreanischen Einfluss und entwickelte einen charakteristisch japanischen Stil. Die Porzellankunst wurde durch anmutige Schmelzfarbenmalerei bereichert. Das Qualitativ beste und edelste Porzellan, das im Gegensatz zum Imari-Porzellan nicht zum Export bestimmt war, lieferten die Öfen von Okochi. Die neue Kunst der Schnitzerei der Netsuke entstand, die man als Gegengewicht zu Inro (Medizindose) oder Tabaksbeutel am Gürtel trug. Die Epoche endete mit der erzwungenen Öffnung des Landes durch die Amerikaner und die Übertragung der Regierungsgewalt an den Kaiser.

Meiji-Zeit (1868-1912)
Sie war die Epoche der Verwestlichung in allen Lebensbereichen. Die Malerei entwickelte sich nach europäischen Vorbildern, besann sich aber mit der Zeit auf ihre alte Tradition. In Tokio übernahm 1888 die Kunsthochschule die Förderung der japanischen Malerei. Die Bildhauerei entwickelte sich jedoch weiterhin ganz nach europäischem Muster, bis auf eine Schule, welche die traditionelle Holzschnitzkunst weiterführte.

Siehe auch
Netsuke
Jugendstil Deutsche Bezeichnung für die Kunst zwischen 1890 und 1910. Der Name entstammt der ab 1896 in München erscheinenden Zeitschrift "Jugend". International wird die Stilrichtung auch als Art Nouveau (Frankreich), Modern Style (England) oder Sezessionsstil (Österreich) bezeichnet.

Der Jugendstil eroberte ganz Europa und es entstanden unzählige Objekte, deren Spektrum von der Malerei, dem Kunstgewerbe bis zur Architektur reicht. Eine Forderung des Jugendstils war die künstlerische Formgebung von Alltagsgegenständen, d.h. Schönheit und Zweckmässigkeit sollten miteinander verbunden werden. Die geforderte Einheit des Künstlerischen konnte nur durch individuell geprägte Formgestaltung erreicht werden, die den Jugendstil zu einer Vorstufe der Moderne werden liessen. Das wesentliche Merkmal des Jugendstils ist eine lineare, oft asymmetrische Ornamentik, deren Vorbilder vor allem in der Natur und Pflanzenwelt zu suchen sind.

Bedeutende Jugendstilzentren bildeten sich in München, Darmstadt, Brüssel, Paris und Nancy (Glaskunst von Emile Gallé). In Wien prägten Otto Wagner und J. Hoffmann die Architektur dieser Zeit. Gustav Klimt schuf Gemälde, die dem Geist des Jugendstils sinnliche Gestalt gaben.

Siehe auch
Art Déco
Junge Wilde

Sammelbegriff für verschiedene expressive Richtungen der zeitgenössischen Malerei, der durch eine Ausstellung im Jahre 1979 in Aachen geprägt wurde.

Die Bezeichnung verweist auf die Verwandtschaft mit dem Fauvismus in Frankreich (Fauves = Wilde). Die Jungen Wilden oder die Neuen Wilden betonen in ihren Werken die Vehemenz und die Farbsinnlichkeit dieser anfangs der 1980er Jahre marktbeherrschenden Kunst.

Siehe auch
Fauvismus

K

Kalligraphie Schriftkunst, bei der im Gegensatz zu den Gebrauchsschriften ästhetische Bewertungen im Vordergrund stehen.

Besondere Bedeutung erlangte sie im bilderfeindlichen Islam, wo sie als edelste der Künste gilt, weil ihr das Wort Gottes anvertraut ist.

Auch in China und Japan war und ist die Kalligraphie eine wichtige künstlerische Ausdrucksform.
Kaltnadelradierung Grafische Technik, bei der die Zeichnung mit einer scharf geschliffenen Stahlnadel, der "kalten Nadel", unter Verzicht auf den Ätzvorgang direkt in die Metallplatte geritzt wird. Dabei verdrängt die einritzende Nadel das Metall seitlich, sodass ein Grat entsteht, der beim Druck die typische unscharfe Kontur hervorruft.

Die Kaltnadelradierung ist eine Weiterentwicklung des Kupferstichs.

Siehe auch
Kupferstich
Kelten

Die keltische Kunst entstand unter Einwirkung etruskischer und skythischer Elemente im 5. Jahrhundert v. Chr. entlang der Mittelgebirge vom Marnegebiet bis nach Böhmen.

Grabfunde zeigen, dass die Produkte des keltischen Kunstschaffens in der Regel hochentwickelte kunstgewerbliche Arbeiten waren und regional unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Am Mittelrhein und in Zentralfranken waren Pflanzenmotive vorherrschend, während im Osten Bayerns und in Österreich abstrakt geometrische Muster vorherrschten.

Die keltische Kunst in England geriet gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. immer stärker unter römischen Einfluss, während sich in Irland die ursprüngliche Kultur der Kelten bis ins erste nachchristliche Jahrtausend behaupten konnte.

Keramik

Bezeichnung für Gegenstände aus gebranntem Ton.

Der im feuchten Zustand leicht formbare Ton ist das Ausgangsmaterial für das älteste Handwerk der Menschheit. Künstlerische Höchstleistungen vollbrachten die Keramiker der griechischen Antike.

Aus der Keramik entwickelte sich Anfang des 18. Jahrhunderts in Meissen das Böttger-Steinzeug, eine Vorstufe des Porzellans. Vasen und Ziergegenstände aus Keramik sind heute so beliebt wie eh und je, besonders wenn sie von qualifizierten Kunsthandwerkern geschaffen werden.

Siehe auch
Porzellan / Keramik
Klassische Moderne

Sammelbegriff für die Maler und Bildhauer des 20. Jahrhunderts, deren Arbeiten heute zu den anerkannten Werken unserer Zeit gehören, wie Pablo Picasso, Salvador Dalí, Joan Miró, Marc Chagall etc.

Klassizismus

Begriff für die Kunstströmungen, die sich auf antike, meist griechische Vorbilder beziehen.

Nach heutigem Verständnis ist Klassizismus die Epoche zwischen 1750 und 1840, in welcher der Spätbarock nach und nach durch die klassizistisch orientierte Kunst ersetzt wurde. Die damals einsetzende Erforschung der griechischen Kunst und Architektur weckte eine wahre Begeisterung für die antiken Vorbilder. Die Glyptothek in München, das Panthéon in Paris, die Neue Wache und das Brandenburger Tor in Berlin sind nur einige Beispiele des wiedererweckten klassischen Stils.

In der Bildhauerkunst waren Künstler wie Antonio Canova, Bertel Thorvaldsen, in Deutschland Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch führend.

In der Malerei sind Jaques-Louis David oder J.A.D. Ingres herausragende Repräsentanten dieser Stilrichtung.

Kodex

Lateinisch: Buch.

Buchform, aus übereinanderliegenden Pergamentblättern. Trat in der Spätantike und im Mittelalter an die Stelle der Buchrolle.

Kompositionsgold

Zu hauchfeinen Blättern geschlagene Metalle mit goldglänzendem Aussehen, die an Stelle des weitaus teureren Blattgoldes verarbeitet werden.

Kubismus

Richtung der modernen Kunst. Der Begriff kommt vom Lateinischen Wort Cubus = Würfel. Die Kubisten griffen eine Äusserung von Paul Cézanne auf, wonach die Wirklichkeit auf Kubus, Kegel und Kugel reduziert werden könne. Darstellerisch ging es um die Mehransichtigkeit des Bildgegenstandes.

Meister des Kubismus sind Georges Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Fernand Léger. Alexander Archipenko ist der Plastiker unter den Kubisten.

Kunstbronze

Hier wird Bronzepulver polymer gebunden. Durch spezielle Politur und Patinierungstechniken erhält die Oberfläche des Gusses ein Aussehen, das dem der Bronze entspricht.

Kunstdruck

Sammelbegriff für die verschiedenen Verfahren zur Vervielfältigung von Kunstwerken. Auch Bezeichnung für eine für Kunstdrucke besonders geeignete Papierart mit matter oder glänzender Oberfläche.

Kunstguss

Sammelbegriff für alle Gussverfahren, die ars mundi durch spezialisierte Kunstgiessereien ausführen lässt.

Steinguss
Entspricht dem Kunstmarmor, mit dem Unterschied, dass statt Marmorpulver der zu replizierende Stein in pulverisierter Form verwendet wird.

Kunstbronze
Hier wird Bronzepulver polymer gebunden. Durch spezielle Politur und Patinierungstechniken erhält die Oberfläche des Gusses ein Aussehen, das dem der Bronze entspricht.

ARA-Holzkopie
Um grösstmögliche Originaltreue zu garantieren, wird ein künstlich hergestelltes Holzimitat als Basismaterial verwendet, das in Dichte, Bearbeitbarkeit, Farbe und Oberflächenstruktur die typischen Holzeigenschaften aufweist.

Keramikguss
Bei Keramikguss wird in der Regel Giesston verwendet, der dann gebrannt und evtl. glasiert wird. An Stelle der üblichen Kautschukformen müssen bei Keramikguss - wie auch bei der Porzellanherstellung - oft komplizierte Gipsformen verwendet werden.

Bronzeguss
Hier kommt in der Regel das Jahrtausende alte Wachsausschmelzverfahren zum Einsatz. Es ist das beste, aber auch das aufwändigste Verfahren zur Herstellung von Skulpturen.

Siehe auch
Bronzeguss
Wachsausschmelzverfahren

Kunstmarmor

Bei Kunstmarmor wird das Marmorpulver polymer gebunden. Kunstmarmor zeichnet sich durch eine fein weisse Oberfläche aus, die der des Marmor sehr nahe kommt.

Siehe auch
Polymere

Kupfer

Kupfer ist das älteste der Menschheit bekannte und handwerklich genutzte Metall - immerhin schon seit 8000 v. Chr. - eine ganze Epoche der Jungsteinzeit ist nach ihm benannt.

Einen künstlerischen Höhepunkt erlebte dieses faszinierende Metall im 16. Jahrhundert mit dem Kupferstich. Picasso schätzte dieses grafische Verfahren wegen seiner Linienschärfe und verhalf ihm so in unseren Tagen zu einer Renaissance. Auch auf dem Gebiet der Skulpturen hat sich das Kupfer einen festen Platz erobert.

Siehe auch
Kupferstich
Kupferstich

Die Kunst, Zeichnungen in Metallplatten einzuritzen, so dass sie gedruckt werden können.

Als Druckträger dient eine glatt polierte Metallplatte, meist aus Kupfer. Die Zeichnung wird mit dem Grabstichel als Furchen eingegraben. Die so entstandenen Vertiefungen werden mit Farbe eingerieben. Nachdem die blanken Teile der Platte gesäubert wurden, kann die Zeichnung auf Papier abgezogen werden.

L

Lackkunst

Kunsthandwerkliche Technik, bei der der Saft des Lackbaums in vielen Schichten übereinander aufgetragen wird. Sie wurde insbesondere von japanischen und chinesischen Künstlern zur höchsten Perfektion gebracht.

Lichtdruck

Der Lichtdruck ist ein bereits über 140 Jahre altes Druckverfahren und doch ist es in vielen Aspekten praktisch bis heute unerreicht. Es ermöglicht echte Halbtöne und bestechende Farbtreue, darüber hinaus sind diese Reproduktionen über viele Jahrzehnte alterungsbeständig, ohne auszubleichen.

Die Herstellung gestaltet sich ausgesprochen kompliziert und erfordert wahre Künstler ihres Faches. Als Druckplatte dienen Glasplatten, die mit lichtempfindlicher Gelatine präpariert sind. Jeder Farbton wird in einem gesonderten Arbeitsgang aufgebracht. In diesem Herstellungsverfahren wiedergegebene Grafiken sind selbst von Fachleuten kaum vom Original zu unterscheiden. Es gibt weltweit nur noch eine Handvoll Künstler, die dieses Reproduktionsverfahren beherrschen.

Für viele Kunstkenner ist der Lichtdruck die einzige Alternative zum meist unerreichbaren und unerschwinglichen Original.

Limitierung

Vom Künstler oder Editeur festgelegte Auflagenbegrenzung, die durch Einzelnummerierung überwacht wird.

Siehe auch
Auflage / Limitierung
Linoschnitt

Steindruck. Druckverfahren, bei dem eine Platte aus Solnhofener Kalkstein als Bildträger dient.

Der Künstler zeichnet das Werk mit fetthaltiger Tusche oder Kreide seitenverkehrt auf die Steinplatte, in deren feine Poren Wasser und Fett eindringen können. Die bemalten Bildstellen werden fettanziehend und somit wasserabstossend, während sich die freien Flächen genau umgekehrt, also wasseraufnahmefähig und fettabstossend verhalten. Für jede Farbe muss ein neuer Stein verwendet werden.

Die jeweilige Farbe wird auf den nassen Stein aufgetragen, so dass sie nur an den Bildstellen haften bleibt. Gedruckt wird auf speziellen Steindruckpressen. Heutzutage wird der unhandliche Stein häufig durch eine Zinkdruckplatte ersetzt.

Lithografie

Steindruck. Druckverfahren, bei dem eine Platte aus Solnhofener Kalkstein als Bildträger dient.

Der Künstler zeichnet das Werk mit fetthaltiger Tusche oder Kreide seitenverkehrt auf die Steinplatte, in deren feine Poren Wasser und Fett eindringen können. Die bemalten Bildstellen werden fettanziehend und somit wasserabstossend, während sich die freien Flächen genau umgekehrt, also wasseraufnahmefähig und fettabstossend verhalten. Für jede Farbe muss ein neuer Stein verwendet werden.

Die jeweilige Farbe wird auf den nassen Stein aufgetragen, so dass sie nur an den Bildstellen haften bleibt. Gedruckt wird auf speziellen Steindruckpressen. Heutzutage wird der unhandliche Stein häufig durch eine Zinkdruckplatte ersetzt.

Lithophanie

Porzellanbild (Relief), das von hinten angeleuchtet seine Wirkung entfaltet.

Lladró Porzellanmanufaktur

Drei Brüder waren es, die Ende der 50er Jahre die Kunstporzellanmanufaktur Lladró gründeten: Juan, José und Vicente Lladró. Noch heute ist sie in Familienbesitz.

Die in der "Porzellanstadt" Tavernes Blanques nahe Valencia in Spanien situierten Produktionsstätten geniessen Weltruf. Das verdanken sie einerseits der Auswahl ihrer Bildhauer und Modelleure, die das Fachpublikum Jahr für Jahr mit ihrem künstlerischen Einfallsreichtum begeistern, andererseits auch der exquisiten, handwerklich unübertroffenen Umsetzung ihrer Entwürfe.

Lladrós Skulpturen sind seit langem international gesuchte Sammlerstücke; die limitierten, Stück für Stück nummerierten Exemplare jeder Edition finden schnell ihren Weg in alle Welt.

M

Manierismus Kunststil zwischen Renaissance und Barock. Der etwa um 1530 einsetzende Manierismus (bis 1600) setzte sich mit der geistigen und gesellschaftlichen Krisenstimmung der Zeit auseinander.

Charakteristisch für den Manierismus sind die überlängten, in sich gedrehten Bildfiguren. Für die Bildhauer des Manierismus spielten neben Brunnen die vor allem an den Fürstenhöfen gesammelte Kleinplastik eine wichtige Rolle.

Siehe auch
Barock / Rokoko
Renaissance
Manugrafie Eine besondere Variante der Serigrafie entwickelte Reinhard Brandner. Es handelt sich um ein rein manuelles Verfahren, bei dem der Künstler Farbe und Verdünnung direkt auf das Sieb aufträgt.
Maya Das indianische Volk der Maya war Träger einer hochentwickelten Kultur, die von Süd-Mexiko über Guatemala und Belize bis West-Honduras und El Salvador beheimatet war.

Ihre Blütezeit hatte die Maya-Kultur in der klassischen Epoche von 300-900. In der nachklassischen Zeit (900-1540) erlebte die Maya-Kultur unter dem Einfluss der Tolteken eine neue Blüte.

Die Kunst der Maya nimmt unter den mesoamerikanischen Kulturen eine absolute Spitzenstellung ein. Pyramiden, Tempel und Paläste waren reich mit Reliefs geschmückt, die von der meisterlichen Bildhauerkunst der Maya zeugten. Nur wenige Wandmalereien haben die Wirren der Jahrhunderte überstanden.

Die Keramikkünstler der Maya schufen meist kleine, feinmodellierte, z. T. bemalte Tonfiguren sowie Gefässe und Schalen. Aus Jade wurden u. a. Anhänger, Perlen, Ohrschmuck gefertigt.
Meisterschüler

Kunststudent, der die höchste technische und künstlerische Reife erreicht hat und von seinem Professor mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht wird.

Mesoamerika

Die Anfänge der vorkolumbianische Kultur Mittelamerikas sind auf die Zeit um 1500 v. Chr. zu datieren.

Die Kunst der Völker dieses Gebietes (Azteken, Maya, Mixteken, Tolteken) war stark von der Religion geprägt. Die Metallbearbeitung (vor allem Gold) begann im 10. Jahrhundert. Die besten Goldarbeiter, mit Guss und Legierungen bestens vertraut, waren die Mixteken. Meisterwerke der Keramik sind die figürlichen Graburnen der Zapoteken, die bemalten Gefässe der Maya.

Die Kultur des gesamten Gebietes zeigt sich auch im Kalendersystem, mit 52-Jahreszyklus, der sich aus dem System des 365-tägigen Sonnenjahres und des 260-tägigen rituellen Jahres ergibt.

Mezzotinto

Bei dieser Technik wird die Oberfläche der Druckplatte mit einem Wiegemesser gleichmässig aufgeraut, wodurch beim Druck der schwarze Grundton des Bildes entsteht. Die Bildstellen, die später hell erscheinen sollen, werden mit dem Schaber geglättet.

Millefiori

(Tausend Blumen). Motiv bei dem sich kleine florale Bildelemente vielfach wiederholen.

Millefiori heissen auch die vielfarbigen Glasarbeiten auf Grund ihres grossen Reichtums an geometrischen und floralen Mustern. Ähnliche Glasarbeiten gab es bereits in phönikischer und alexandrinischer Zeit sowie in römischen Gefässen. Im 16. Jahrhundert feierte die Millefiori-Technik in Murano, der Glasinsel vor Venedig, ihre Auferstehung.

Miniaturmalerei

Malerei in Handschriften und Büchern. Auch Bildnismalerei im kleinen Format. Wird häufig auch zur Verzierung von Schmuck und Uhren eingesetzt.

Minimal Art

Kunstrichtung der modernen Malerei, die etwa ab 1960 vor allem in den USA geprägt wurde. Sie entstand als Gegengewicht zum abstrakten Expressionismus. Einfache geometrische Figuren werden ohne Differenzierung in den Raum gestellt. Ziel ist die absolute Identität der Form mit sich selbst. Zu den Künstlern, die dieses Anliegen verfolgten, zählen Dan Flavin, Robert Morris, Sol LeWitt, Donald Judd u.a.

Mischtechnik

Grafisches Werk, bei dessen Ausführung der Künstler mindestens zwei grafische Herstellungstechniken kombiniert.

Monogramm

Namenszug. Die (meist ineinander verschlungenen) Anfangsbuchstaben eines Eigennamens des Künstlers.

Monotypie

Der Künstler malt das Bild auf eine Glas- oder Kupferplatte, die er auf Papier presst, solange die Farbe noch feucht ist. Dieses Verfahren lässt nur einen Abdruck zu.

Mosaik

Künstlerische Flächendekoration, deren Bildwirkung durch die Komposition verschiedenfarbiger Einzelteile (Stein, Glasfluss) entsteht (Boden-, Wand- und Deckenmosaik).

Auf der nassen Putzschicht wurde eine farbige Skizze des Mosaiks angelegt. In den noch weichen Putz wurden dann die an Ort und Stelle in Form geschlagenen Elemente aus Stein oder farbigem Glasfluss eingedrückt.

Multiple

Bezeichnung für ein Kunstobjekt (Skulptur, Installation), das nach dem Willen des Künstlers in mehreren Exemplaren in limitierter und nummerierter Auflage hergestellt wird.

Durch das Multiple wird eine "Demokratisierung" der Kunst erreicht, indem das Werk für einen grösseren Personenkreis zugänglich und erschwinglich gemacht wird.

Museums-Replikat

Die originalgetreue Wiederholung eines Kunstwerkes in gleicher Grösse und bestmöglicher Material- und Farbgleichheit.

Die Form wird in der Regel direkt vom Original abgenommen, so dass das Replikat auch die feinsten Einzelheiten wiedergibt. Nach dem Guss des Replikates nach dem am besten geeigneten Verfahren wird die Oberfläche entsprechend dem Original poliert, patiniert, vergoldet oder bemalt.

Ein Museums-Replikat von ars mundi ist ein erkennbares Abbild des Originals.

N

Navajo

Die grösste nordamerikanische indigene Bevölkerung, die heute in einem Reservat in Nordost-Arizona und den angrenzenden Staaten lebt.

Die Navajos übernahmen künstlerische Ausdrucksformen anderer Stämme und schaffen heute prachtvolle Webarbeiten aus mit pflanzlichen Farben gefärbter Wolle. Auch die im 19. Jahrhundert von mexikanischen Völkern übernommen Silberschmiedearbeiten sind von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität.

Netsuke

Japanisch. Kunstvoll geschnitztes Anhängsel aus Wurzelholz, Elfenbein, Horn oder Knochen, in der Regel als Glücksbringer/Talisman verwendet. Manchmal auch aus Metall, Porzellan, Koralle, Onyx oder Jade.

Ein beliebtes Sammelgebiet für Kunstsammler.

Nouveau Réalisme

Siehe Realismus.

Nummerierung

Fortlaufende Nummerierung von Grafiken und Skulpturen zur Überwachung der limitierten Auflage.

Bei Grafiken erfolgt die Nummerierung von Hand, meist mit Bleistift. Bei Skulpturen wird die Nummer direkt in die Skulptur eingeprägt.

Siehe auch
Auflage / Limitierung

O

Obelisk

Hoher rechteckiger, sich nach oben verjüngender Steinpfeiler mit pyramidenförmiger Spitze.

Der Obelisk wurde ursprünglich in Ägypten entwickelt, vermutlich als ein Kultsymbol des Sonnengottes. Die vier Seiten sind gewöhnlich mit hieroglyphischen Inschriften versehen.

Oberflächen-
veredelung
Veredelung der Oberfläche eines Kunstgegenstandes, meist durch Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin durch Plattierung oder galvanische Verfahren.
Objektkunst

Richtungen der zeitgenössischen Kunst, in denen Gegenstände selbst ausgestellt und zur künstlerischen Gestaltung herangezogen werden.

Objektkunst war ein Ausdrucksmittel des Kubismus, des Dadaismus und des Surrealismus und hat im Laufe ihrer Entwicklung bis heute verschiedene Darstellungstechniken hervorgebracht.

Offset

Flachdruckverfahren mit Metallplatten.

Im Offset können sowohl Mengen- als auch Kleinauflagen in hoher Qualität hergestellt werden.

Oleographie

Die Oleographie (Ölfarbendruck) ist eine lithografische Reproduktionstechnik, die es ermöglicht, einem Farbdruck den Charakter eines Ölgemäldes zu verleihen.

Ölmalerei

Seit dem Mittelalter ausgeübte Malerei mit Ölfarben. Sie löste die bis dahin gebräuchliche Temperamalerei ab.

Technik und Materialien der Ölmalerei wurden im Lauf der Jahrhunderte kontinuierlich weiter entwickelt, so dass ein pastoser Farbauftrag möglich wurde, den die modernen Maler häufig anwenden.

Ein Vorzug der Ölmalerei ist, dass die Farben nach dem Trocknen ihre volle Leuchtkraft behalten. Nach Vollendung des Bildes schützt es ein transparenter Firnis vor Umwelteinflüssen.

Siehe auch
Firnis

Op-Art

Optical Art.

Malerei, die optische Effekte programmatisch in den Mittelpunkt stellt. Grundlage sind geometrische Formenmuster und Farbabläufe, die im menschlichen Auge kinetische Bewegungs- und Flimmereffekte hervorrufen.

Einer der bekanntesten Meister der Op-Art ist der 1997 verstorbene Maler Victor Vasarely.

Original-Objekt

Werk der darstellenden Kunst, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde.

Die künstlerische Bedeutung und der Unikat-Charakter des Werkes bestimmen den Markt- und Sammlerwert eines solchen Originals.

Originalgrafik

Nach den Richtlinien der "Internationalen Vereinigung der Bildenden Künste" in Wien und des Bundesverbandes Deutscher Galerien gilt eine Grafik nur als Original, wenn:

- der Künstler die Bildidee selbst entwickelt und für das grafische Verfahren konzipiert hat;
- die Herstellung durch den Künstler erfolgt ist (üblicherweise dürfen ihn die Werkstattkünstler technisch unterstützen);
- eine Auflagenhöhe festgelegt wurde und
- die Arbeit handsigniert ist. (Ausserdem gibt es im Druck signierte Arbeiten sowie unsignierte Blätter, so z.B. bei den Buchauflagen Mirós und Chagalls.)

P

Papiersorten Für den Druck von Grafikauflagen werden in der Regel die handgeschöpften Papiersorten Arches-Bütten, Rives-Bütten, aber auch diverse Japan-Papiere oder Lichtdruck-Karton verwendet. In Italien wird für Grafik-Editionen häufig auch Fabriani-Bütten verwendet.

Siehe auch
Bütten
Japan-Papier
Passepartout Aus Pappe oder Karton geschnitten oder gestanzt umrahmen Passepartouts grafische Blätter und Zeichnungen. Sie schützen sie bei Rahmung vor der Berührung mit dem Glas und verbessern den optischen Gesamteindruck.

Pastell

Mit Pastellfarben auf meist gerauhter Fläche gemaltes Bild.

Die Farben werden nach dem Auftrag verrieben, so dass feine, zarte Übergänge erzielt werden können, zumal ein Übereinanderlegen einzelner Farben möglich ist. Der Künstler hat während des Malvorgangs immer wieder die Möglichkeit, die Wirkung zu überprüfen und Korrekturen vorzunehmen. Wegen der geringen Haftfähigkeit der Farben wird das vollendete Bild mit einem Fixativ eingesprüht, um eine gewisse Wischfestigkeit zu erhalten.

Ein absoluter Meister der Pastellmalerei war der französische Meister des Impressionismus Edgar Degas.

Patina

Attraktive Oberfläche einer Skulptur, die vom Künstler selbst oder einem von ihm eingewiesenen Spezialisten mit Chemikalien, meist auch unter Anwendung von Hitze von Hand erarbeitet wird.

Phantastischer Realismus

Moderne Kunstrichtung, die sich nach 1945 in Anlehnung an den Surrealismus entwickelte und ihre eigene phantastisch-erotische, teilweise skurrile Ausdrucksweise schuf. Die Künstler der Wiener Schule zählen als ihre Hauptvertreter: Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden.

Sie übten früh eine Feinmalerei aus, die sich an den alten Meistern orientierte, und die sich damit deutlich von den Haupttendenzen der zeitgenössischen Malerei abgrenzte. Ihrer Malweise, die inhaltlich von der Visualisierung des Unterbewussten (Hausner) bis zu alttestamentarischen Motiven (Fuchs) reicht, schlossen sich im Lauf der Zeit viele weitere Künstler an.

Plastik

Im allgemeinen gleichbedeutend mit Skulptur verwendet.

Bezeichnet im engeren Sinne dreidimensionale Werke, die in einem weichem Material (Ton, Wachs, Gips) modelliert wurden sowie die davon gefertigten Abgüsse.

Siehe auch
Skulptur

Plinthe

Die Plinthe (griech. plinthos, lat. Plinthus) ist eine Basisplatte, die als Standunterlage für eine Säule, eines Pfeilers, einer Skulptur oder einer Statue dient. Diese Basisplatte ist - im Gegensatz zu einem Sockel - grundsätzlich flach und in den meisten Fällen viereckig. So kann das Gewicht, z.B. einer Skulptur, gleichmässig verteilt werden.

Polymere Synthetisch hergestellte Giessharze zur dauerhaften Bindung von Marmor-, Stein- oder Bronzepulver bei der Herstellung von Kunstgüssen.

Siehe auch
Kunstguss
Pop-Art
In den frühen 1950er Jahren ging ein Ruck durch die Kulturszene. Junge Künstler aus den USA und England brachen - völlig unabhängig voneinander - mit allen Traditionen des Kunstschaffens und verhalfen der Moderne zu einer neuen Kunstrichtung.

In den USA waren es Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Tom Wesselmann und James Rosenquist, die sich die Welt der Werbung und Comics, im Starkult und in der anonymen Grossstadtkultur ihre Themen suchten. Mit greller Farbgebung Überdimensionierung und manipulierender Tiefenperspektive schufen sie neue provozierende Werke, die den Geist der Zeit atmeten. Richard Hamilton und Eduardo Paolozzi wurden durch die berühmte Ausstellung "This is Tomorrow" in der Londoner White Chapel Art Gallery zu den Wegbereitern des Pop-Art in England. Ihnen folgten in den 1960er Jahren David Hockney, Allan Jones, Peter Phillips und Derek Boshier nach.
Porzellan / Keramik
Keramisches Erzeugnis aus Kaolin, Quarz und Feldspat.

Porzellan wird durch Drehen oder Pressen geformt. Figürliche Darstellungen werden gegossen. Komplizierte Formen müssen in Teilen gegossen und anschliessend ‚angarniert' werden. Nach dem Formen werden die Stücke getrocknet, bei etwa 900°C ‚verglüht'. Danach wird die Glasur aufgebracht, die bei Temperaturen zwischen 1.240°C und 1.445°C eingebrannt wird. Bei den bedeutenden Manufakturen wird das Porzellan von Hand bemalt, wobei jede Farbe einzeln und unter Einhaltung enger Temperaturtoleranzen eingebrannt werden muss.

Erfunden wurde das Porzellan in China und gelangte seit dem 16. Jahrhundert in Europa zu grösserer Verbreitung. 1710 wurde dann als erste europäische Porzellanmanufaktur die von Meissen gegründet.

Weitere berühmte europäische Porzellanmanufakturen sind u.a. Fürstenberg, Höchst, Schwarzburger Werkstätten, Lladró, Nymphenburg, KPM, Augarten, Sèvres, Limoges, Royal Kopenhagen, Worcester. Zur Kennzeichnung der Herkunft dienen die Porzellanmarken, mit denen die einzelnen Manufakturen ihr Produkte versehen.

Siehe auch
Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst
Lladró Porzellanmanufaktur
Prägedruck Wie bei einer Münze können auch anderen Materialien wie Papier, Pappe, Leinen, Leder und Kunststoff reliefartige Muster eingeprägt werden. Unter hohem Druck werden dazu gravierte Druckplatten in das Material gepresst.

Siehe auch
Carborundum
Frottage
Primitive Kunst
Die Kunst der prähistorischen Jägervölker, die heute meist als paläolithische oder mesolithische Kunst bezeichnet wird. Ebenso versteht man darunter die Kunst der Naturvölker, hauptsächlich die indianische Kunst in Nord- und Südamerika, die malaisch-pazifische Kunst, die der Eskimos, die der asiatischen Steppenvölker und die afrikanische Kunst.
Punze / Punzierung Ein Herkunfts- und Markenzeichen, das der Giesser in die von ihm hergestellten Güsse einprägt.

Bei Kunstwerken und Schmuckstücken aus Edelmetallen auch Prüfstempel des Edelmetallprüfungsamtes, der den Edelmetallfeingehalt attestiert.

Siehe auch
Feingehaltsstempel

R

Radierung

Auf Ätzung beruhende weiterführende Technik des Kupferstichs. Hierbei wird die Druckplatte aus Kupfer oder Zink mit einem säurefesten Ätzgrund beschichtet. Darauf zeichnet der Künstler mit der scharfen Radiernadel sein Werk, wodurch das Metall an den Stellen freigelegt wird, die später drucken sollen. Im Säurebad werden die Linien der Zeichnungen vertieft. Danach erfolgt der Druck der Auflage.

Meisterliche Radierungen schufen u.a. Albrecht Dürer, Rembrandt, Marc Chagall, Pablo Picasso.



Siehe auch
Auflage / Limitierung
Kaltnadelradierung
Kupferstich
Realismus

Eine von Frankreich ausgehende Strömung in der Malerei des 19. Jahrhunderts, als deren Initiator Gustave Courbet gelten kann.

In Deutschland begeisterten sich u.a. Wilhelm Leibl und Hans Thoma für diese Stilrichtung, die sich mit der Wirklichkeit kreativ auseinander setzte. Im 20. Jahrhundert gab es immer wieder realistische Tendenzen, wie z. B. den Nouveau Réalisme mit Künstlern wie Arman und Jean Tinguely und die Neue Sachlichkeit. Neue Formen des Realismus entstanden in den 1960er Jahren.

Den amerikanische Realismus begründete eine Gruppe von acht Künstlern der Ashcan School. Später stiess Edward Hopper dazu, der mit seinen typisch amerikanischen Motiven, mit Menschen in architektonischer oder landschaftlicher Umgebung in statischen, aktionslosen Situationen berühmt wurde.

Reduktion Von Künstlerhand geschaffene, formatreduzierte Nachbildung eines Kunstwerkes.
Refaktur

Nachschöpfung eines Kunstwerkes, das nur als Torso oder in beschädigtem Zustand vorhanden ist.

Nachschöpfung von Schmuckstücken, wobei Verschlüsse etc. modernem Tragekomfort angepasst werden.

Relief

Aus einer Stein- oder Holzplatte herausgearbeitetes, nicht vollplastisches Kunstwerk.

Je nach dem Grad der Ausarbeitung unterscheidet man Flach- oder Basreliefs und Hochreliefs. Das versenkte Relief ist eine im Alten Ägypten gebräuchliche Form des Reliefs, bei dem die dargestellte Szene in den Stein bzw. das Holz versenkt ist.

Zu den berühmtesten Reliefs gehören die Arbeiten des florentinischen Meisters Lorenzo Ghiberti. Er schuf u.a. das von Michelangelo "Paradiestür" genannte Portal am Baptisterium in Florenz.

Renaissance

 (Wiedergeburt). Bezeichnung der Kunst von etwa 1350 bis zum 16. Jahrhundert.

Von Florenz ausgehend entwickelte sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts eine Geisteshaltung, die rückblickend als Wiedergeburt der klassischen Ideale der griechischen und römischen Antike klassifiziert wurde. Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts breitete sich die Renaissance zunächst über Italien und danach über ganz Westeuropa aus und bestimmte das gesamte Kunstschaffen. Der humanistischen Prämisse folgend, den Mensch in den Mittelpunkt allen Denkens zu stellen, schufen geniale Künstler wie Donatello, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael, Dürer, Holbein, Cranach und Fouquet ihre unsterblichen Werke.

In der Literatur erfuhr die Renaissance ihre Krönung durch die Dramen-Dichtungen William Shakespeares.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts musste die Renaissance der Opulenz des Barock weichen, bevor ihr Gedankengut im Klassizismus des 18. Jahrhunderts eine erneute Wiedergeburt erfuhr.

Replik

Authentische Wiederholung eines Kunstwerks durch den Künstler selbst oder durch spezialisierte Fachbetriebe.

Siehe auch
Dietz-Replik
Replikat Die originalgetreue Wiederholung eines Kunstwerkes in gleicher Grösse und bestmöglicher Material- und Farbgleichheit.

Die Form wird in der Regel direkt vom Original abgenommen, so dass das Replikat auch die feinsten Einzelheiten wiedergibt. Nach der Herstellung des Replikates nach dem am besten geeigneten Verfahren wird die Oberfläche entsprechend dem Original poliert, patiniert, vergoldet oder bemalt.

Ein Replikat von ars mundi ist ein erkennbares Abbild des Originals.
Reproduktion

Vervielfältigung eines Kunstwerks durch photomechanische Verfahren.

Das ars mundi-Programm enthält ausschliesslich Kunstreproduktionen für deren Herstellung modernste Reproduktions- und Druckverfahren angewandt werden. Bei einigen Kunstreproduktionen werden durch Metallfolienprägungen zusätzliche Effekte und eine noch weitgehendere Annäherung an die Originalvorlage erzielt.

Restaurierung Wiederherstellung gealterter oder beschädigter Kunstwerke.
Retrospektive

Rückschauende Ausstellung, die das gesamte Lebenswerkes eines Künstlers zum Thema hat und so einen umfassenden Überblick über sein Schaffen vermittelt.

Rhodium / rhodiniert

Platinmetall.

Rhodinieren ist das galvanische Verfahren zur Veredelung einer Oberfläche mit Rhodium.

Rokoko

Ausdrucksform der Bildenden Kunst zwischen etwa 1730 und 1770.

Die Stilepoche des Rokoko löste in den 1720er Jahren das von Pathos und Monumentalität geprägte Barockzeitalter in Europa ab. Die aus Frankreich kommende Rocaille (Muschelwerk) wurde zum Grundmotiv ornamentaler Dekoration. Die Strenge und Schwere des Barocks wichen einer Leichtigkeit, Zierlichkeit und Verspieltheit, zugleich erfolgte eine Aufhellung der Farben. Durch die Hinwendung zum Intimen, Persönlichen, findet die anmutige, verspielte Formensprache des Rokoko vor allem in der Kleinkunst und im Kunstgewerbe ihren Ausdruck: in Möbeln und Tapeten, in Gold- und Silbergerät und in der Mode.

Genau so untrennbar wie mit den glanzvollen höfischen und städtischen Zentren Paris, München, Potsdam und Petersburg ist die Kunst des Rokoko mit den Namen der Herrscher dieser Zeit verbunden: Mit Ludwig XIV. von Frankreich, Friedrich dem Grossen von Preussen und Katharina der Grossen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fand das Rokoko in dem formstrengeren, antiken Idealen nacheifernden Klassizismus einen würdigen Nachfolger.

Siehe auch
Klassizismus

Romantik Aus der Literatur und Philosophie auf die bildende Kunst übergreifende, etwa um 1800 einsetzende geistige Haltung, die aber in der bildenden Kunst keinen eigenen Stil hervorgebracht hat.

Die Kunst der Romantik wurde von Inhalten, dem sie tragenden Lebensgefühl und den durch sie ausgelösten Empfindungen bestimmt. Innerlichkeit und Gefühl, Traum und Fantasie, Natur und Welt, die Kraft des Mythischen und das Streben in die Unendlichkeit wurden zu zentralen Themen. Der eigentliche Bereich romantischer Kunst liegt in der Malerei und der Handzeichnung. Hier rückte vor allem die Landschaft als immer wieder aufgegriffenes Thema in den Vordergrund: Mensch und Natur wurden zu einander in Beziehung gesetzt, Stimmungen reflektiert. Neben einem neuen Naturgefühl stand eine Erneuerung der religiösen Haltung und eine Rückbesinnung auf das Vergangene, auf Tradition, Geschichte, alte Sagen, Märchen sowie auch auf die Kunst alter Meister und Epochen. Besonders in Deutschland handelte es sich dabei um eine stark national geprägte Kunst.

Als Hauptvertreter in Deutschland gelten u.a.: C.D. Friedrich, P.O. Runge, J.A. Koch, M. v. Schwind oder auch die Künstlergruppe der Nazarener. Die französische Romantik, die von anderen Tendenzen getragen wurde als die deutsche, wird vor allem durch die Kunst von E. Delacroix repräsentiert.

Etwa um 1830 ging das Zeitalter der Romantik zu Ende.
Römische Kunst
Die römische Kunst wird in erster Linie durch die Verschmelzung von italischen und griechisch-hellenistischen Elementen bestimmt.

In der Baukunst sind pragmatische, der Erweiterung des Imperiums dienende und politische Gesichtspunkte massgebend.

Im sakralen Bereich folgen die frühen Tempel der Stadt Rom dem italisch-etruskischen Typus. Weitaus grössere Bedeutung hatten die römischen Profanbauten, wie z.B. Brücken, Häfen, Wasserleitungen, Mauern, Tore usw.

Mit der Umgestaltung des Forum Romanum durch Augustus und der Neugestaltung des Augustusforums änderte sich die Bedeutung der alten Stadtzentren. Sie wurden zu grossen geschlossenen Freiraumanlagen. Axiale, auf einen Podiumstempel ausgerichtete Symmetrie ist kennzeichnend für die Zeit. Unter der Herrschaft des Kaisers Augustus entstehen in der "ewigen Stadt" Tempel und Theater, deren runde, dynamische Bauformen sich immer weiter von der Geradlinigkeit der griechischen Vorbilder entfernten.

Bei den rundplastischen Werken der römischen Zeit überwiegen zunächst Kopien und Umgestaltung griechischer Vorbilder. Selbstständige Leistungen der römischen Bildhauer entstanden auf dem Gebiet der Porträts, wobei in Rom die Form der Büste bevorzugt wurde. In der Reliefkunst zeigt sich eine Vorliebe für Ornamentik, ohne jedoch die inhaltliche Aussage zu vernachlässigen.

Für die Malerei waren die in Festzügen zur Ehrung ruhmreicher Feldherren mitgeführten Triumphalgemälde typisch. Für die Wandmalerei liefern die wieder ausgegrabenen Vesuvstädte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis die reichste Übersicht.

Eine Parallele zur Malerei ist die Mosaikkunst, die hauptsächlich zur dekorativen Gestaltung von Fussböden und Wanden eingesetzt wurde.

Einige Bereiche der Kleinkunst erlebten in römischer Zeit eine besondere Blüte. Die Toreutik, die Kunst, Metalle zu treiben, brachte kostbare Silbergefässe hervor. Die Glasbläserkunst ist durch zahlreiche hervorragende Funde belegt. In der Glyptik (Steinschneidekunst) finden sich prachtvolle aus Halbedelsteinen geschnittene Reliefs, Gemmen und Kameen mit Darstellungen offizieller Themen.

Die umfangreichen Münzprägungen in römischer Zeit trugen dazu bei, die Porträts der Herrscher über den gesamten Herrschaftsbereich des römischen Reiches zu verbreiten.

S

Sandguss

Gussverfahren, bei dem das zu giessende Modell in Sand eingebettet wird. Vor dem Guss wird der Sand gepresst und das Modell entfernt. In den so entstandenen Hohlraum wird das flüssige Metall gegossen. Nach dem Guss wird der Formsand entfernt und der Guss freigelegt, entgratet und poliert bzw. patiniert.

Schlagmetall

Siehe Kompositionsgold.

Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst

Der "schnürende Fuchs"; war das Markenzeichen der Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst in der thüringischen Gemeinde Unterweissbach, die 1909 als Abteilung der "Porzellanfabrik Unterweissbach" entstanden.

Eine grosse Rolle für den baldigen Aufstieg in die Spitze der deutschen Porzellankunst spielten seine "Gründerväter": Edmund Troester (1866-1945) und Max Adolf Pfeiffer (1875-1957). Beide verband eine grosse Offenheit hinsichtlich der modernen Kunstströmungen ihrer Zeit. Sie forderten, dass die Porzellankunst keine "Seligkeit in parfümierter Limonade" bieten solle - so der den Vorstellungen des Werkbundes nahestehende Pfeiffer - sondern "dass jede Kunst Eigenes aus ihrer eigenen Zeit heraus schaffen müsse". Sie setzten auf die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern - etwa Gerhard Marcks, Otto Thiem und von Beginn an, Ernst Barlach.

Die Geschichte der "Schwarzburger" reicht bis 1949. Hunderte Modelle aus ihrem Bestand sind erhalten geblieben. Sie sind die Grundlage für die heutigen Neuausformungen und, wie die Originale, wieder mit dem "schnürenden Fuchs" gekennzeichnet.

Serigrafie (Siebdruck)

In China schon vor Jahrhunderten erfundenes Verfahren zur Herstellung von Grafik.

Der Künstler verwendet dafür ein feinmaschiges Sieb, das über den Druckrahmen gespannt ist. Die nicht druckenden Stellen des Bildes werden mit einer Schablone abgedeckt. Mit einer Rakel wird nun die Druckfarbe durch die freien Stellen des Siebes auf das Papier aufgetragen. Für jede Farbe ist ein separates Sieb mit einer speziell dafür zugeschnittenen Folie erforderlich. Moderne Serigrafien können 20 Farbaufträge und mehr erforderlich machen.

Skarabäus

Blatthornkäfer, im Alten Ägypten als eine heilige Gestalt des Sonnengottes verehrt und in vielen Kunst- und Schmuckobjekten dargestellt.

Skulptur

Ein vollplastisches Werk der Bildhauerkunst aus Holz, Stein, Elfenbein, Bronze oder anderen Metallen.

Während die Skulpturen aus Holz, Elfenbein oder Stein direkt aus dem Materialblock herausgearbeitet werden müssen, muss beim Bronzeguss zunächst ein Werkmodell, meist aus Ton oder anderen leicht formbaren Materialien geschaffen werden.

Blütezeit der Skulptur war nach der griechischen und römischen Antike die Renaissance. Der Impressionismus verlieh der Bildhauerkunst neue Impulse. Auch zeitgenössische Künstler wie Jörg Immendorff, Andora, Markus Lüpertz haben die Bildhauerkunst mit bedeutenden Skulpturen bereichert.

Sonderedition

Die von einem Kunstverlag initiierte Ausgabe einer Grafik oder Skulptur in limitierter und nummerierter Auflage, die meist exklusiv vom Editeur vertrieben wird.

Statue

Standbild. Stehende, vollplastische Einzelfigur, die meist auf einem Postament aufgestellt wurde bzw. wird. Eine Statuette ist die verkleinerte Ausführung einer Statue.

Steindruck

Siehe Lithografie.

Steinguss

Siehe Kunstguss.

Stempelung

Kennzeichnung des Feingehalts bei Edelmetallen.

Streetart

Die Streetart Bewegung entstand in England im urbanen Umfeld Londons. Zunächst nur in Insiderkreisen bekannt, wurde die Kunst zu begehrten Sammelobjekten. Jeder fragte sich, wo wohl in London das nächste Motiv auftauchen würde. Viele dieser Kunstwerke wurden auf Türen oder Fenstern angebracht, was dazu führte, dass diese kurzerhand abmontiert wurden. Bereits Keith Haring nutzte für seine Graffiti-Kunst öffentliche Objekte wie Plakatwände, beispielsweise für seine heute hoch gehandelten Subway-Drawings.

Sumerische Kunst

Die Kunst im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. auf dem Gebiet des südlichen und mittleren Babyloniens. Am Anfang der sumerischen Kunst steht die Einführung von Schrift und Rollsiegel, welche die Kulturen und die Kunst Mesopotamiens prägten.

Die Plastik der Sumer ist in der frühdynastischen Zeit Sumers von einer fast geometrischen Gestaltung des Körperbaus bestimmt. Frühe Reliefdarstellungen finden sich als Bildbänder oder auf Stelen. In der Siegelkunst der frühsumerischen Zeit begegnen wir häufig dem Motiv des bärtigen Mannes.

Kleinkunst und Kunsthandwerk stehen bereits auf einem erstaunlich hohen Niveau: Gefässe aus Edelmetallen, Schmuck, Prunkwaffen, Einlegearbeiten aus Perlmutt und Lapislazuli.

Sumie-Technik

Japanische Maltechnik mit schwarzer Tusche (aus zerriebenen Holzkohlestangen) auf Papier, deren Darstellungsmöglichkeiten von der präzisen Linie bis zu weich abgestuften Tonwerten reichen.

Die Technik ist sehr zeitaufwändig in der Vorbereitung und erfordert äusserste Konzentration: Neben den genau ausgewählten Pinseln - mit besonders feinen Borsten - braucht man ein spezielles Papier, dessen Qualität „erfühlt“ werden muss. Da dieses extrem saugfähig ist, muss während des Zeichnens ein Löschblatt unter das Papier gelegt werden. Ist die Tinte einmal eingedrungen, können Fehler nicht mehr korrigiert werden.

Entwickelt wurde die Sumie-Technik von chinesischen Zen-Mönchen, die sie nach Japan gebracht haben, wo sie heute immer noch sehr verbreitet ist.

Surrealismus

Eine in ganz Europa und Amerika wirkende Richtung in der modernen Kunst. Sie sucht im Anschluss an die Psychoanalyse Sigmund Freuds die eigentliche Wirklichkeit im Unterbewussten. Der Surrealismus verwertet Traum- und Rauscherlebnisse sowie hypnotische Zustände als Quelle künstlerischer Eingebung.

Zu den bedeutendsten Malern und Bildhauern des Surrealismus gehören Max Ernst, Salvador Dalí, Giorgio de Chirico, Yves Tanguy, Joan Miró, René Magritte.

Symbolismus

Begriff für eine geistige Bewegung, die sich auf symbolische Deutung gründet. Sie entwickelte sich um 1885 in Frankreich in Opposition zum Realismus und Impressionismus.

Die Anfänge des Symbolismus reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Er stellte den Glauben an den Wert allgemein gültiger Maximen in Frage und versuchte, die Welt der Phantasie wiederzugeben. Themen der Symbolisten sind kosmische Landschaften, nächtliche Szenen, Visionen und Beschwörungen.

Meister des Symbolismus in Deutschland sind u.a. Max Klinger, Arnold Böcklin, Franz von Stuck.

T

Tempera

Zur Temperamalerei verwendet man Farben, die mit einer Emulsion aus einer wässrigen und einer fetten oder harzigen Komponente gebunden werden. Diese Farben sind wie Ölfarben deckend und trocknen ziemlich schnell nach dem Auftrag auf den Malgrund.

Terracotta

Kunstgegenstände aus gebranntem, unglasiertem Ton.

Terragrafie

Die Terragrafie bezeichnet einen einzigartigen Druckprozess, der in den Ateliers des Verlegers El-Harel in Jaffa/Israel entwickelt wurde. Die Technik kombiniert bindende Materialien mit der Pigmentgrundlage Sand. Die Leinwand wird vom Künstler in der Form bearbeitet, dass der entsprechend eingefärbte Sand an den gewünschten Stellen haften bleibt. Dann wird das Motiv über den bereits angebrachten Sand gedruckt. Der Sand wird durch Firnis und Bindemittel dauerhaft mit der Leinwand verbunden. Die reliefartige Struktur des Bildes kann auch ertastet werden, da die Terragrafie kein schützendes Glas benötigt.

Thanka

In Nepal und vor allem in Tibet verkörpern die Thankas (tibetanisch: Tangkas) eine wichtige Rolle im religiösen Leben der Gläubigen.

Thankas sind Wandbehänge, die religiöse Motive darstellen und in jedem Tempel oder Kloster, aber auch in den meisten Privathäusern zu finden sind. In vielen Klöstern gibt es noch Bücher, in welchen die Richtlinien für das Malen dieser Rollbilder festgelegt sind. Die prächtigen Wandbehänge aus Seide stellen die Lebensgeschichte der Götter dar.

Die Thanka-Maler geniessen wegen ihres Berufs und ihrer gründlichen Kenntnisse der Bücher, in denen die Legenden der Götter aufgezeichnet sind, hohes Ansehen. In der Ausschmückung der Episoden kann der Künstler seiner Phantasie freien Lauf lassen. Bei der Gestalt der Götter hingegen ist er an genaue Vorschriften gebunden.

Tibetanische Kunst

Im 7. Jahrhundert n. Chr. entstanden auf der grössten geschlossenen und höchstgelegenen Landmasse der Erde die ersten lamaistischen Tempel und Klöster Tibets. Auf einer mittleren Höhe von 4.500 Metern wuchs ihre Zahl im Lauf der Jahre auf 5.000 Anlagen.

Der Einfluss tibetanischer Tempelbauweise erstreckte sich bis Nepal, nach Bhutan und die Mongolei. Der erst im 17. Jahrhundert zu heutiger Grösse und Pracht ausgebaute Potala-Palast in Lhasa, der Sitz des Dalai Lama, bildet den Höhepunkt tibetanischer Baukunst.

In der farbigen Vielfalt ihrer Rollbilder und Fahnen wurden die Tibeter durch indische und chinesische Stilarten beeinflusst. Götterbilder, Priesterporträts und Heilige wurden als Kultfiguren in Bronze gegossen und oft zusätzlich versilbert oder vergoldet.

Tiffanyglas

Dekorative, von dem amerikanischen Kunsthandwerker Louis Comfort Tiffany entwickelte teils transparente, teils opake Glasarten. Das von ihm so genannte Favrilé-Glas erhielt seine in allen Farben des Regenbogens schillernde Lüstrierung durch Metalldämpfe. Für von Tiffany geschaffene Lampenschirme und Dekorationsobjekte aus Glas bezahlen Sammler heute grosse Summen.

Torso

Fragmentarisch erhaltene oder unvollendete Statue, seit dem späten 19. Jahrhundert (Rodin) auch als vollendetes künstlerisches Werk gestaltet.

Trockenstempel

Farbloser Prägestempel, der häufig von Verlegern zur Kennzeichnung der Edition verwendet wird.

U

Unikate

Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).

Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die blosse Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.

V

Vergoldung

Als Vergoldung wird das Überziehen metallischer und nichtmetallischer Gegenstände mit Gold, Goldlegierungen und anderen dekorativen Metallschichten bezeichnet.

Verismus

In der Bildenden Kunst steht der Begriff "Verismus" für eine extrem naturalistische, häufig auch sozialkritische Darstellungsweise.

Verlorene Form

Siehe Wachsausschmelzverfahren.

Vignette

Ornamentale Verzierung in der Buchkunst.

W

Wachsausschmelz-verfahren

Traditionsreiches Kunstgussverfahren, bei dem für jeden Guss eine besondere Form aus Wachs hergestellt werden muss. Das ideale Verfahren für hochwertige Kunstgüsse.

Wandmalerei

Malerei an Wänden, Decken und Gewölben, häufig in Freskotechnik ausgeführt.

Eine seit dem Alten Ägypten gepflegte Kunstform. Jede Epoche der Geschichte brachte Meisterwerke auf diesem Gebiet hervor. Am besten erhielten sich die in Freskotechnik ausgeführten Wand- und Deckenmalereien. Das von Leonardo da Vinci "al secco" (auf den trockenen Putz) gemalte "Abendmahl" ist erst vor noch nicht langer Zeit durch aufwändige Restaurierungsarbeiten vor der Zerstörung bewahrt worden.

Wasserfarben

Lasierende Farben, die mit Wasser vermalt werden.

Wasserzeichen

In das Papier eingearbeitetes Ursprungszeichen.

Wiener Schule

Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

Wiener Werkstätte

Unter der Führung von Gustav Klimt schlossen sich in der Wiener Secession Künstler, Architekten und Designer unter dem Motto „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ zusammen. Nach der Idee des Gesamtkunstwerks durchdrangen die Ideen dieser genialen Künstler das gesamte Leben über Gemälde und Skulpturen, Gebrauchsgegenstände jeder Art bis hin zur Architektur.

Josef Hoffmann und Koloman Moser gründeten im Jahr 1903 die Wiener Werkstätte, deren Entwürfe weltweit Massstäbe setzen sollten und heute legendäre Design-Klassiker sind.

Z

Zertifikat

Ein Dokument, in welchem kunsthistorische und herstellungstechnische Details eines Objektes schriftlich bestätigt werden.

Bei limitierten Editionen enthält das Zertifikat darüber hinaus die Höhe der limitierten Auflage sowie die Limitierungsnummer des betreffenden Exemplars.

Ziselieren Kunstwerke aus Bronze werden nach dem Guss im Wachsauschmelzverfahren von einem Ziseleur nachgearbeitet, damit die Oberfläche und Struktur der Skulptur genau den Wünschen des Künstlers entspricht. Der Ziseleur bearbeitet die Bronze mit einem Ziseliereisen, mit Feilen, Schleif- und Polierwerkzeugen, so werden beispielsweise Details oder Gesichter fein nuanciert.
Zuni

Pueblo-Indianer im Westen von Neu-Mexiko, USA, mit hochentwickeltem Kultwesen, in welchem aus Holz geschnitzte, über 3 Meter hohe Figuren des Kriegsgottes eine Rolle spielen. Die früher bunt bemalten Figuren wurden nach Beendigung des Rituals weggeworfen.

Die Zuni sind auch ausgezeichnete Silberschmiede, die hervorragende Cloisonné-Arbeiten ausführen.

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